Excel, Memphis oder doch lieber Maximilian?
Welcher Name passt zu meinem Kind? Eine schwere Frage, die manche Eltern klassisch, andere modern und einige wenige auch ganz exotisch beantworten.
Bei den beliebtesten Vornamen für ihre Kinder bleiben die Deutschen sich treu: An der Spitze der Rangliste für 2014 stehen bei den Mädchen wie im Vorjahr Sophie/Sofie, Marie und Sophia/Sofia, bei den Jungen Maximilian, Alexander und Paul, wie die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Mittwoch bekanntgab. Unter die Top Ten schaffte es demnach kein einziger neuer Name.
Nach dem Spitzentrio tauschten lediglich einige Namen in der Rangliste die Plätze. Auf Platz vier lag bei den Mädchen wie im Vorjahr Maria, Emma verbesserte sich vom sechsten auf den fünften Rang und verdrängte damit Mia auf Platz sechs. Die Top Ten komplettierten Hannah/Hanna (unverändert), Emilia (Vorjahr: Platz 9), Anna (Vorjahr: Platz 8) und Johanna (unverändert).
Bei den Jungen arbeitete sich Elias vom siebten auf den vierten Platz vor, Luis/Louis kletterte von Platz sechs auf Platz fünf und Luca/Luka fiel vom vierten auf den sechsten Rang. Danach folgten ab Rang sieben Ben (Vorjahr: Platz 5), Leon, Lukas/Lucas und Noah (alle unverändert).
Warum Louis?
"Vielleicht weil es mit l anfängt, weil es so weich klingt", sagt GfdS-Vornamensberaterin Frauke Rüdebusch. Am häufigsten werden in Deutschland immer noch die Namen Sophie und Maximilian vergeben, weil sie oft auch Zweitname sind. Doch bei den Erstnamen habe 2014 Louis/Luis wohl Ben als Favorit verdrängt, hat die GfdS ermittelt. Dass Eltern bei der Namenswahl nach Wohlklang entscheiden, hat die Gesellschaft schon vergangenes Jahr erforscht. Bei Erstnamen für Mädchen steht erstmals Hanna/Hannah an der Spitze.
Royaler Glanz darf sein
Wie hießen die Frauen und Schwestern der preußischen Herrscher? Luise zum Beispiel oder Sophie oder Charlotte. Und wie heißen heute die kleinen Mädchen in Berlin und den neuen Ländern? Eben: Luise, Sophie oder Charlotte - alle unter den ersten zehn. Ein klarer Charlotten-Graben trennt den Norden und Osten vom Rest der Republik. Bei den Jungen steht der preußische Herrschername Wilhelm bundesweit nur auf Platz 111. Wenn es ein royaler Name sein darf, dann eher ein Henri (17), Philipp (19) oder Georg (79).
Auch Exotisches taucht auf
Shakur, Tjore, Cait, Kedesch, Mynte, Kellyn, Adiga, Kirira, Daileen, Malata, Jonne - das sind Namen, die 2014 in Deutschland auftauchten. Im Jahr der Fußball-WM nannten Eltern ihr Kind auch nach dem brasilianischen Star Neymar. Noch mehr gefällig? Frea, Sammilian, Excel, Hrafn, Silence, Memphis, Vegas, Fynnyu, Famous, oder Teddox.
Bei den Namenswünschen Shogun, Theiler und Bambel zogen Sprachberater und Standesämter aber die Notbremse.
Mohammed, Ali und Yusuf
Der Name Mohammed ist über die Jahre immer um ein, zwei Positionen vorgerückt, hat GfdS-Geschäftsführerin Andrea-Eva Ewels beobachtet. Aktuell steht er auf Platz 45 der häufigsten Jungennamen in Deutschland, Ali auf 72, Yusuf auf 132, Emir auf 133. Bei den Mädchen kommt Mira (arabisch: glänzender Stern) auf Platz 49, Leila auf 75, Elif auf 78.
In muslimischen Familien würden die Namen oft noch traditionell vergeben, sagt der türkisch-stämmige hessische CDU-Politiker Ismail Tipi. "Der erstgeborene Sohn wird nach dem Vater des Vaters genannt, die erstgeborene Tochter nach der Mutter des Vaters." Bei den zweiten Kindern sind dann die Großeltern mütterlicherseits an der Reihe. Tipi beobachtet zwei gegenläufige Trends: Eine freiere Namenswahl in modern lebenden muslimischen Familien; eine Rückkehr zu den religiösen Namen, wenn die Familien in Deutschland ihren Glauben betonen wollen. dpa
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