Rohrleitung soll vor BASF-Explosion leer gewesen sein
Kurz vor der schweren Explosion bei BASF hat wohl eine Firma an einer Rohrleitung gearbeitet. Nun müssen wichtige Fragen geklärt werden. Für die Bürger bestand wohl keine Gefahr.
Kurz vor der schweren Explosion bei der BASF hat der Staatsanwaltschaft zufolge eine Fremdfirma an einer Rohrleitung gearbeitet. Die Firma sollte ein Teil austauschen, wie Sprecher Hubert Ströber am Freitag in Frankenthal in Bezug auf Aussagen eines Firmenmitarbeiters sagte. Bei der Explosion im Landeshafen Nord am Montag starben zwei Männer der Werksfeuerwehr und vermutlich ein Matrose. Mehr als 20 Menschen wurden verletzt, viele schwer.
"Dieses Rohr soll ohne Inhalt gewesen sein", sagte Ströber weiter. Darüber habe es eine schriftliche Bestätigung der BASF gegeben, die Arbeiter hätten sich aber auch mit einer Probebohrung davon überzeugt, dass sich keine Restprodukte in dem Rohr befunden hätten. Dann sei das Rohr durchtrennt worden. "Es kam zu einer Explosion, und einer der Arbeiter, der an diesem Rohr gearbeitet hat, der wurde von Feuer erfasst", gab Ströber wieder.
Nun müsse weitergeforscht werden, wie dies habe passieren können. Um was für eine Leitung es sich gehandelt habe und wo diese genaue liege, habe der Zeuge nicht eindeutig beschrieben.
Freigesetzte Schadstoffe: Bevölkerung war nicht in Gefahr
Die beim Unfall freigesetzten Schadstoffe waren nach Darstellung von Stadt und Feuerwehr indes keine Gefahr für die Bürger. Der höchste Benzolwert, der außerhalb der Unglücksstelle gemessen worden sei, habe immer unterhalb des Akzeptanzwertes für Arbeitsplätze von 200 Mykrogramm pro Kubikmeter Luft gelegen, sagte Thomas Bienert, der Ärztliche Leiter des Gesundheitsamtes, am Freitag in Ludwigshafen. Der Wert sei in den ersten Stunden nach dem Unglück vom Montag etwas erhöht gewesen, war demnach aber nach mehr als 24 Stunden nicht mehr nachweisbar. Nach dem krebserregenden Benzol habe man am genauesten geschaut, weil es "das Gefährlichste" sei.
Dass mehrere Bürger über Reizungen von Augen und Atemwegen geklagt hatten, bei genaueren Messungen aber keine erhöhten Werte festgestellt worden waren, erklärte Bienert damit, dass die Schadstoffe "schwallartig" aufgetreten seien. Der Wind habe sie schnell weitergetrieben.
Die mit dem Fall befasste Staatsanwältin hat Ströber zufolge das Tor 15 wieder freigegeben, über das viele Lkw die BASF beliefern. dpa
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