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Geschäftsidee
19.10.2013

Nach Schätzen im Golfteich tauchen

Sascha Kruse verdient seinen Lebensunterhalt damit, nach verschlagenen Bälle aus den Wasserhindernissen auf Golfplätzen zu tauchen.
Foto: Finn Radtke

Auf einem Golfplatz mit Wasserhindernissen taucht Sascha Kruse nach verschlagenen Bällen. Damit verdient er seinen Lebensunterhalt. Die Bälle poliert er auf und verkauft sie weiter.

Wenn Sascha Kruse frühmorgens seinen Arbeitstag beginnt, ist auf dem renommierten Golfplatz auf Gut Kaden in Alveslohe, rund 30 Kilometer nördlich von Hamburg, noch fast niemand unterwegs. Auf einer Bahn sind im Frühnebel am Abschlag die Konturen eines einzelnen Mannes zu erkennen, dahinter ist auf dem Grün der Greenkeeper unterwegs, um die feinen Reifperlen abzuziehen.

Kruse steht in voller Montur vor einem großen Wasserhindernis. Die schwere Sauerstoffflasche auf dem Rücken, den Bleigürtel um die Hüfte gebunden. Durchtrainiert sieht er aus in seinem knallengen Neoprenanzug. Kurz zuvor hat er vor dem Teich („des Golfers größtem Feind“) ein Warnschild aufgestellt: „Achtung! Golfballtaucher im Wasserhindernis vor Ihnen im Einsatz“. Noch ein kurzer flapsiger Spruch, dann verschwindet er im Wasser.

Seit zehn Jahren freiberuflicher Golfballtaucher

Während so mancher Golfer oft fluchend vor dem kleinen See steht, weil er darin einen Ball versenkt hat, nennt Kruse das Wasserhindernis seine „kleine Schatzkiste“. Der 38-Jährige ist seit fast zehn Jahren als freiberuflicher Golfballtaucher unterwegs.

Schon als Kind, erzählt er, habe er auf einem nahen Golfplatz Bälle gesammelt. Vorzugsweise die, die über den Zaun geflogen sind. „Irgendwann habe ich dann bemerkt, dass viel mehr Bälle ins Wasser fallen als ins Aus“, sagt er. Also ließ er sich zunächst Gummistiefel schenken, um auch im Wasser suchen zu können. Später wurde aus den Gummistiefeln eine gebrauchte Tauchausrüstung.

Tauchausbildung für den Job am Golfplatz

„Extra für diesen Job habe ich eine Tauchausbildung gemacht und ein Gewerbe angemeldet“, sagt Kruse. Anfangs war das Golfballtauchen nur ein Ausgleich zu seinem Bürojob bei einem Sportartikelhersteller, seit 2007 verdient er damit den Lebensunterhalt für seine vierköpfige Familie.

Auf mehr als 30 Golfplätzen im norddeutschen Raum ist Kruse mittlerweile unterwegs. In manchen Gewässern, sagt er, suche er bis zu dreimal jährlich nach dem „weißen Gold“, in anderen Teichen lohne sich lediglich ein Tauchgang pro Jahr. Denn: „Die Ausbeute muss dann schon zwischen 1000 und 1500 Bälle betragen.“ Und selbst dann sind noch nicht alle wieder oben.

„Es bleiben immer Bälle im Wasser“, meint Kruse. Nur durch Tasten findet er die Bälle auf dem schlammigen Untergrund. Oft sieht Kruse im trüben Wasser nicht einmal die eigene Hand vor Augen. Gesammelt wird daher zunächst alles, was es zu fassen gibt. Prall gefüllt sind seine Netze trotzdem. In einer Viertelstunde füllt er eines davon mit gut 200 Bällen.

Verträge mit den Golfanlagen

Mit den Klubs und Golfanlagen, bei denen Kruse unterwegs ist, hat er spezielle Partnerverträge ausgearbeitet. Sprich: Der Klub bekommt pro gefundenen Ball einen kleinen Obolus, die Übungsbälle gehen zudem wieder zurück in den Ballautomaten. Bis zu 100 000 Bälle kommen in einem Jahr insgesamt zusammen, etwa zehn Prozent seien Ausschussware, die zum Beispiel nur noch für Crossgolfer zu gebrauchen seien.

Es ist die Kombination aus sportlicher Herausforderung, dem Beruf in der Natur und dem Kaufmännischen, die ihn so reizt. Das Tauchen selbst ist allerdings nur ein kleiner Teil seiner täglichen Arbeit. Die Hauptaufgabe findet später in Kruses Keller statt. Die Bälle werden zunächst gereinigt. „Stück für Stück in einer Golfballwaschmaschine, wie man sie von einem Golfplatz kennt“, berichtet er.

Kugeln polieren, trocknen und sortieren

Danach werden die Kugeln von Hand poliert, getrocknet und sortiert. Fein säuberlich nach Marken, Qualität und Zustand. Anhand dessen legt Kruse den Preis fest, für den die Bälle später auf seiner Homepage weiterverkauft werden. Sucht ein Golfer dort nach gebrauchten Bällen zahlt er zwischen 25 Cent und 1,50 Euro. Der Neupreis beträgt in etwa das Vierfache.

Die günstigsten Bälle sind zum Teil vom Discounter oder schon verkratzt. „Es kommt auch vor, dass ich vorher noch Beschriftungen und Kritzeleien abschrubben muss“, sagt er.

Die teureren Bälle stammen meist von namhaften Herstellern. Für die meisten Hobbygolfer seien trotz des gebrauchten Zustands kaum Qualitätsunterschiede zum neuen Produkt zu erkennen. „90 Prozent der Golfer sehen die Bälle mittlerweile als reine Verbrauchsartikel und spielen auf der privaten Runde mit diesen sogenannten Lakeballs“, sagt Kruse.

30 000 Bälle für die Sommersaison

In Norddeutschland kann der Taucher nur in den Sommermonaten arbeiten. Jeden Tag ist er daher auf Achse. Der 38-Jährige sagt: „Ich muss ja auch das Geld für den Winter verdienen.“ Dann, wenn es draußen eiskalt ist, geht für ihn die Arbeit daheim weiter. Knapp 30 000 Bälle werden dann für den nächsten Sommer fit gemacht.

Doch nicht alle Bälle gehen in den Verkauf. An der Wand im Keller hängen mehr als 2500 ganz spezielle Exemplare. Logobälle, die nach Kategorien geordnet sind. Etwa nach Getränkeherstellern, Banken, Kunstdrucken oder Golfklubs. „Ich habe auch fast die gesamte Fußball-Bundesliga. Sogar einen mit dem Logo des FC Augsburg“, erzählt Kruse. Nur zwei der 18 erstklassigen Vereine fehlen ihm noch: der SC Freiburg und Schalke.

USA: größere Dimensionen dieses Geschäfts

In den USA habe das Geschäft mit gebrauchten Bällen andere Dimensionen. Dort seien spezielle Firmen unterwegs, welche die Bälle auch nach Deutschland exportieren. „Das drückt die Preise hierzulande“, sagt Kruse. Aber auch in der Bundesrepublik, wo er zu Beginn noch der einzige hauptberufliche Golfballtaucher war, wächst der Markt. Etwa zehn Kollegen seien mittlerweile professionell unterwegs, schätzt Kruse.

Einer davon machte vor einigen Jahren in einem Wuppertaler Golfklub fette Beute: Bei einem Wohltätigkeitsturnier hatte der ehemalige US-Präsident Bill Clinton dort einen Ball versenkt. Der Ball mit dem Wappen von Camp David und der Unterschrift Clintons hatte dem Taucher damals auf einen Schlag 100 Euro eingebracht.

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