Zwei Kinder sterben nach Sturz in Teich
Drama in Glinde bei Hamburg: Zwei Kinder büxen aus und fallen in einen kleinen Teich. Retter und Ärzte kämpfen um ihr Leben - vergeblich.
Nach einem Sturz in ein Regenrückhaltebecken in Glinde bei Hamburg sind zwei Kinder gestorben. Sie waren am Freitag zu dem Teich gelaufen, während ihre Eltern in einem Gottesdienst waren. Ersthelfer hätten die Kinder noch aus dem Wasser gezogen und mit Reanimationsmaßnahmen begonnen, sagte ein Polizeisprecher. Die beiden Jungen im Alter von fünf und sechs waren bewusstlos und schwebten in Lebensgefahr. Sie wurden in ein Hamburger Krankenhaus gebracht, starben aber wenig später.
Den Polizeiangaben zufolge hatten die Kinder unter dem Vorwand, auf die Toilette zu müssen, den großen Gottesdienst verlassen. Bald danach seien sie vermisst worden. Bei der Suche habe man sie in dem nahe gelegenen, künstlich angelegten Becken, in dem Regen gesammelt wird, gefunden. Zwei Frauen, vermutlich die Mütter der Kinder, seien kollabiert und ebenfalls ins Krankenhaus gebracht worden, sagte ein Feuerwehrsprecher.
Die Ränder des Beckens fallen hinter Büschen steil ab und sind mit einer möglicherweise rutschigen Folie bedeckt. Das Wasser sei am Rande nur etwa einen halben Meter tief, in der Mitte aber zwei Meter, sagte der Feuerwehrsprecher. Einer der Ersthelfer, Billy Atabhojie, sagte, ein Kollege, der das erste Kind herausholte, habe ihn gewarnt: "Das Wasser ist gefährlich!" Dann seien sie beide hineingesprungen und hätten versucht, das zweite Kind zu retten. Der zuerst eingetroffene Polizist habe ihnen beim Rauskommen geholfen.
Glinde: Kinder fallen in Teich und sterben
Zwei Taucher der Feuerwehr Hamburg suchten das Gewässer ab, weil zunächst noch ein drittes Kind in dem Teich vermutet wurde. Das nur wenige Meter lange und breite Becken dient auch als Feuerlöschteich. Es sei eingezäunt, sagte der Feuerwehrsprecher. Wie die Kinder durch den Zaun gelangten, ist unklar. Es seien offenbar mehrere Kinder gewesen, denn nach dem Unglück seien einige von ihnen zurückgelaufen und hätten die Erwachsenen alarmiert.
Atabhojie sagte, eine weinende Frau habe ihm gesagt: "Mein Kind ist im Wasser!" Er habe sich erklären lassen, wo der wenige Schritte von einem Hotel entfernte Teich liegt. Dann sei er hingelaufen und habe mit dem Kollegen die Kinder mit herausgeholt. Beide Jungen hätten noch geatmet.
In dem Hotel habe eine europaweite Veranstaltung einer afrikanischen christlichen Gemeinschaft mit etwa 300 Teilnehmern stattgefunden, sagte der Feuerwehrsprecher. Der anwesende Priester habe nach dem Unfall die Seelsorge übernommen. (dpa)
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