Sarkozy und Bruni: Wirbel um angebliche Hochzeit
Frankreichs Staatschef Sarkozy überrascht die Welt immer wieder: Angeblich soll er schon am vergangenen Donnerstag seine neue Freundin, Model und Chanson-Sängerin Carla Bruni, geheiratet haben.
Paris (dpa) - Frankreichs Staatschef Sarkozy überrascht die Welt immer wieder:Angeblich soll er schon am vergangenen Donnerstag seine neue Freundin,Model und Chanson-Sängerin Carla Bruni, geheiratet haben.
Schon in der vergangenen Woche belagerten Kamerateams ein Rathaus in einem schicken Stadtviertel von Paris. Gerüchte über eine unmittelbar bevorstehende Hochzeit des französischen Präsidenten und der italienischen Sängerin kursierten seit Tagen. "Es bestehen gute Chancen, dass Sie es erst erfahren, wenn es bereits passiert ist", hatte Sarkozy mit einem genüsslichen Grinsen während seiner ersten großen Pressekonferenz vor Hunderten von Journalisten vergangene Woche gesagt - und damit den Jagdeifer der Paparazzi und Klatschreporter erst recht angestachelt.
Schließlich war es eine Lokalzeitung aus Nancy, die mit der Nachricht herauskam. Die beiden hätten bereits am vergangenen Donnerstag im kleinsten Kreis geheiratet, berichtete "L'Est Républicain". Die Nachricht verbreitete sich in Sekundenschnelle in den französischen Medien im Internet. "L'Est Républicain" ist bekannt für seine guten Kontakte in die Umgebung des Präsidenten, das Blatt hatte auch früher als andere über die bevorstehende Scheidung von Sarkozy und seiner damaligen Frau Cécilia berichtet.
Sarkozy könnte gute Gründe für eine schnelle Heirat gehabt haben. Saudi-Arabien, wo der französische Präsident am Sonntag seine Reise durch die Golfregion begann, hatte Carla Bruni bereits ausgeladen. Das streng muslimische Land hätte ein Protokollproblem gehabt, wenn der geschiedene Präsident in Begleitung einer unverheirateten Frau zu Besuch gekommen wäre und womöglich noch ein Doppelzimmer gewünscht hätte. In vielen saudi-arabischen Hotels können nur Eheleute Doppelzimmer belegen. Auch Indien, wo Sarkozy Ende des Monats hinreisen will, sorgte sich bereits über den angemessenen Empfang der Dame an der Seite des Präsidenten.
Nach dem französischen Gesetz kann in Ausnahmefällen auf die Veröffentlichung des Aufgebots verzichtet werden. Eine solche Ausnahme sei im Fall des Präsidenten wahrscheinlich, um ihn nicht bei der Ausübung seines Amtes zu stören, schreibt "L'Est Républicain". Das Blatt spekuliert bereits über Flittertage in Indien, mit einem Besuch des berühmten Denkmals der Liebenden Tadsch Mahal.
Sarkozy hatte am Donnerstagabend - kurz vor der angeblichen Hochzeit - die Vertreter der Armee zu einem Neujahrsempfang in den Élysée eingeladen. Auf einem Parteitag am Samstag, zu dem Sarkozy den britischen sozialistischen Ex-Premier Tony Blair eingeladen hatte, zeigte er sich in bester Form. "Sie haben einen Präsidenten voller Energie - und das in allen Bereichen", sagte Blair anerkennend.
Doch es ist nicht ausgeschlossen, dass es sich nur um eine Zeitungsente handelt. Der Élyséepalast wollte den Bericht nicht kommentieren. Sarkozy trat in Saudi-Arabien weiterhin ohne Ehering auf.
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