Mickey Rooney: US-Schauspieler stirbt mit 93 Jahren
Er hatte einer der längsten Karrieren Hollywoods hinter sich: US-Schauspieler Mickey Rooney ist mit 93 Jahren gestorben. Sein Leben war turbulent. Das sah man auch an seinen Ehen.
Mickey Rooney ist tot. Der US-Schauspieler galt als eine Hollywood-legende. Er starb im Alter von 93 Jahren am Sonntag. Berichten von US-Medien zufolge litt Rooney schon länger an einer Krankheit. Er starb eines natürlichen Todes. Damit endete eine der längsten Karrieren Hollywoods.
Geboren wurde Mickey Rooney, mit bürgerlichem Namen Joseph Yule, am 23. September 1920 im New Yorker Stadtteil Brooklyn: Er war der Sohn von sogenannten Wanderschauspielern. So hatte Rooney seinen ersten Auftritt auf der Bühne im Alter von 17 Monaten. Er war ausstaffiert mit einem Mini-Smoking und einer Plastikzigarre. Ab 1927 übernahm er die Titelrolle in der an den "Kleinen Strolchen" angelehnten Filmreihe "Mickey McGuire", die zunächst noch ohne Ton lief. Acht Jahre lang spielte er die schon bald landesweit sehr beliebte Figur, deren Vornamen Mickey er für sich übernahm.
Mickey Rooney und Mickey Mouse
Mickey Rooney war schon immer davon überzeugt, dass sein Künstlername den Filmproduzenten Walt Disney dazu inspiriert habe, seine Zeichentrickfigur Mickey Maus zu nennen. Rooney pflegte zu sagen: "Wir beide sind weltweit die berühmtesten Mickeys", pflegte er zu sagen.
Zu Rooneys erfolgreichsten Rollen gehörte die des Puck im "Sommernachtstraum" aus dem Jahr 1935. Mit der Filmserie "Andy Hardy" und ihren 14 zwischen 1937 und 1944 gefilmten Folgen gelang Rooney - in der Titelrolle des Richtersohns Andy Hardy - endgültig der Durchbruch. In dieser Zeit stand er auch gemeinsam mit Judy Garland vor der Kamera. Mit ihr zusammen ist er unter anderem als unvergessliches Duo in mehreren Tanzfilmen zu sehen. Weitere prominente Filmpartnerin war 1944 die damals 13-jährige Elizabeth Taylor in "Kleines Mädchen, großes Herz" (National Velvet).
Das waren die Filme mit Mickey Rooney
Erfolge feierte Rooney auch mit "So enden sie alle" (Baby Face Nelson) von 1957 oder "Der Schwarze Hengst" (The Black Stallion) von 1979. Doch in der Nachkriegszeit begann sein Stern allmählich zu sinken. Sein Freund, der Regisseur Richard Quine, sagte dazu: "Seien wir ehrlich. Für einen dem Andy-Hardy-Alter entwachsenen 1,57 Meter großen Mann war es nicht so einfach, Rollen zu ergattern. "
Dennoch bleib Rooney dem Filmgeschäft treu, wenngleich zumeist in Nebenrollen wie etwa als japanischer Nachbar bei "Frühstück bei Tiffany": Noch 2006 spielte er in "Nachts im Museum" mit Ben Stiller und 2011 in "Die Muppets" mit. Insgesamt trat er in mehr als 200 Filmen auf. 1982 erhielt er einen Oscar für sein Lebenswerk.
Rooneys Privatleben war turbulent: Acht Ehen
Rooneys persönliches Leben war turbulent: Acht Mal war er verheiratet, sechs Mal geschieden. Die erste 1942 geschlossene Ehe mit dem damaligen Starlet Ava Gardner hielt gerade einmal 16 Monate. Seine letzte Frau, die Sängerin Jan Chamberlin, und er trennten sich 2012. Auf seine zahlreichen Ehen angesprochen, sagte Rooney einmal: "Wenn ich zum Standesbeamten sage: 'Ja', antwortet dieser: 'Ich weiß, ich weiß'. Ich bin der einzige Mann auf der Welt, auf dessen Heiratsurkunde steht: 'Wer auch immer sich angesprochen fühlt' (To Whom it May Concern)". Er habe einfach kein Glück mit der Ehe, sagte Rooney vor elf Jahren einmal in einem Interview: "Aber ich bin dankbar für meine sieben Söhne, vier Töchter und sieben Enkel".
Gegen Ende seiner Karriere schwang bei Rooney eine gewisse Sehnsucht nach den alten Zeiten mit. In einem Interview beklagte er sich einmal, Hollywood gebe es nicht mehr: "Das ist nur noch ein großes Schild auf einem Hügel, da oben. (...)Zu meiner Zeit gab es 55 große Stars. Wo sind die Stars jetzt? Es gibt keinen John Wayne mehr, keinen Spencer Tracy oder James Cagney. Aus der großen Zeit gibt es nur noch mich..." afp/AZ
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