C-Promis kämpfen gegen die Tücken des Dschungels
16 Tage lang werden Fernseh-Hasser noch mehr auf die Flimmerkiste schimpfen als sonst. Wahlkämpfer haben ein neues Thema. Und die Bild-Zeitung wird den Deutschen weismachen wollen, dass ein Hartz-IV-Leben ein Klacks ist zu den schrecklichen Erlebnissen, die im Urwald passieren. Von Rupert Huber
Von Rupert Huber
Wieder einmal steht der gute Geschmack auf dem Spiel. 16 Tage lang werden Fernseh-Hasser noch mehr auf die Flimmerkiste schimpfen als sonst. Wahlkämpfer in Hessen und Niedersachsen haben ein neues Thema. Und die Bild-Zeitung wird den Deutschen weismachen wollen, dass ein Hartz-IV-Leben ein Klacks ist zu den schrecklichen Erlebnissen, die im Urwald passieren.
"Wollen wir das wirklich sehen?", könnte eine Bild-Frage lauten angesichts der Ratten, Spinnen, Schlangen und Kakerlaken, mit der sich eine Schar ausgewählter Möchtegern-Helden herumplagen muss. Dabei bleibt festzustellen, dass RTL nichts Neues mehr einfällt.
"Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" heißt es am Freitagabend (22.15 Uhr) zum dritten Mal auf RTL. Das ist die Frage, ob das deutsche Wohnzimmer noch einmal so heftig reagiert wie bei der Premiere im Jahr 2004, wo bis zu zehn Millionen Zuschauer mitfieberten und der reife Schlagersänger Costa Cordalis zum Dschungel-König gekrönt wurde. Im Herbst desselben Jahres durfte sich die spitzzüngige Désirée Nick auf den Siegesthron setzen.
Diesmal ziehen ins Camp ein: Modedesignerin Barbara Herzsprung (55), Profitänzerin Isabel Edvardsson (25), Schauspielerin Julia Biedermann (40), Dessousverkäuferin und Sängerin Lisa Bund (19), Schauspielerin Michaela Schaffrath (38, bekannt aus früheren Jahren als Pornodarstellerin Gina Wild). Weiter stapfen durchs Gelände Ex-Schlagerstar Bata Illic (68, "Ich möcht¿ der Knopf an deiner Bluse sein"), Moderator Björn-Hergen Schimpf (64), Musiker DJ Tomekk (31) sowie der frühere Fußball-Nationaltorhüter Eike Immel (47), der erklärt hatte, er müsse halt schauen, wo er bleibt. Das Feld vervollständigt der selbsternannte Popstar Ross Antony (33). Die Regeln sind geblieben: Jeden Tag müssen die Kandidaten Prüfungen bestehen, ab Woche zwei wählt sie das Publikum telefonisch (50 Cent pro Anruf) aus dem Camp. Die Gagen fürs Mitmachen liegen bei bis zu 50 000 Euro, munkelt man. Das meiste Geld erhält (unbestätigt) Schaffrath.
Wer immer selbst in der dritten Staffel so was wie Mitleid mit den Campern haben mag, dem sei versichert: Mit dem Dschungel ist es nicht weit her. Die Show wird auf einem umgebauten Farmgelände produziert, nur ein paar Autominuten von der australischen Stadt Murwillumbah entfernt.
"Noch härter, noch gefährlicher" - das kann es nun wirklich werden. Wird das RTL-Dschungel-Camp "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" jetzt wegen starken Regenfällen in Australien abgebrochen?
Nein: "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" soll trotz der heftigen Regenfälle in Australien wie geplant am Freitag (11. Januar, 22.15 Uhr) beginnen. Die Show werde laufen, sagte ein RTL-Sprecher am Donnerstag in Köln. Derzeit sei es trocken. Durch den starken Regen in den vergangenen Tagen habe man aber bereits zwei Produktionstage verloren. Die Promis sollten den Angaben zufolge am Donnerstagabend deutscher Zeit in das Camp im australischen Dschungel ziehen. Der Sender will 16 Tage lang live berichten.
Wenn es in den nächsten Tagen weiterregne, müsse man über mögliche Reaktionen nachdenken, sagte der Sprecher. Die Sicherheit der Kandidaten stehe im Vordergrund.
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