Balz am Beckenrand: „A Bigger Splash“
„A Bigger Splash“ kommt in die Kinos: Das Remake des Films „La Piscine“ ist ein präzise konstruiertes Drama mit einer beeindruckenden Tilda Swinton.
Wortlos liegen die beiden nebeneinander am Strand, die Körper mit vulkanischem Schlamm bedeckt. Es ist ein surreales Bild perfekter Harmonie. Marianne (Tilda Swinton) und Paul (Matthias Schoenaerts) sind auf die süditalienische Insel Pantelleria gereist, um in der mediterranen Stille zu genesen.
Die legendäre Rock-Sängerin muss sich von einer Stimmband-Operation erholen und darf nicht sprechen. Paul hatte vor nicht allzu langer Zeit betrunken einen Autounfall und hat sich danach einer Entziehungskur unterzogen. Mit der Ruhe ist es vorbei, als Harry (Ralph Fiennes) aufkreuzt. Harry, ein Mann von überschwänglichem Wesen, war einmal Mariannes Produzent und ihr Geliebter in den wilden Rock-’n’-Roll-Zeiten – und er ist hier, um seine Ex zurückzuerobern.
„A Bigger Splash“: Tilda Swinton als egozentrische Naturgewalt
„La Piscine“ hieß 1969 der Film mit Romy Schneider und Alan Delon, der über den Klippen von Saint-Tropez ein psychologisches Kammerspiel entwarf. Als Remake dreht der italienische Regisseur Luca Guadagnino („I am Love“) in „The Bigger Splash“ ein präzise konstruiertes Drama. Während Harry sich immer wieder in viriler Weise splitterfasernackt in den Pool wirft, muss sich Paul den Annäherungsversuchen von Harrys Tochter Penelope (Dakota Johnson) erwehren, die ihrerseits das Treiben der Erwachsenen süffisant kommentiert. Neben Tilda Swinton in einer nahezu wortlosen Rolle ragt vor allem Ralph Fiennes als eine egozentrische Naturgewalt heraus.
Filmstart in Augsburg, Ulm
Die Diskussion ist geschlossen.