Er wollte Streit schlichten: 25-Jähriger zu Tode geprügelt
Weil er einen Streit schlichten wollte, ist ein 25-Jähriger im Niedersächsischen Kirchweyhe zu Tode geprügelt worden. Selbst als das Opfer am Boden lag, hörte der Täter nicht auf.
Nach einem brutalen Angriff im niedersächsischen Kirchweyhe (Landkreis Diepholz) ist ein 25-Jähriger inzwischen an seinen schweren Kopfverletzungen gestorben. Er hatte laut Staatsanwaltschaft vor einigen Tagen versucht, einen Streit zwischen mehreren jungen Männern zu schlichten.
Mit einem Tritt gegen den Bus geschleudert
Am Bahnhof von Kirchweyhe waren in der Nacht zum Sonntag mehrere junge Männer am Bahnhof von Kirchweyhe in Streit geraten. Zuvor hatten sie eine Diskothek im nahe gelegenen Wildeshausen besucht und waren mit dem Bus zurück gefahren. An der Haltestelle eskalierte die Auseinandersetzung, die bereits während der Fahrt mit Beschimpfungen begonnen hatte: Der 25-Jährige versuchte laut Staatsanwaltschaft den Streit zu schlichten, doch er wurde dabei mit einem Tritt gegen den Bus geschleudert.
Weiter getreten als das Opfer am Boden lag
Dabei sei er mit dem Kopf auf den Asphalt geknallt. Dann trat der mutmaßliche 20 Jahre alte Täter nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Verden weiter auf den regungslos am Boden liegenden Verletzten ein. Die Polizei hatte kurz danach zunächst fünf Männer festgenommen, vier von ihnen sind wieder auf freiem Fuß, gegen den 20-Jährigen wurde Haftbefehl erlassen. In Kirchweyhe löste die Tat Bestürzung aus. Zum Gedenken an den jungen Mann lagen am Donnerstag an der Bushaltestelle in dem beschaulichen Ort vor den Toren Bremens weiße Rosen und bunte Tulpen. Am Tatort lag auch ein Foto des Opfers, daneben ein Zettel, auf dem stand: "Warum? Fassungslos, hilflos, nicht glauben wollen, Hoffnung, Wut, vorn. Wir lieben Dich, vermissen Dich, wollen Dich wieder."
Dem Täter zuvor eine Mitfahrgelegenheit angeboten
Ein Freund des 25-Jährigen berichtete, dass die Gruppe gemeinsam einen Bus für die Fahrt zur Diskothek gemietet hatte. Weil noch Plätze frei waren, hätten sie fünf Jugendliche mitgenommen, zu denen der mutmaßliche Täter gehört haben soll. (dpa)
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