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Adventskalender der Religionen (23)
19.01.2015

Leben ohne Gott

Von all den Menschen, die an nichts Religiöses glauben (können)

Komisch. In einer Serie, in der wir so viel vorgestellt haben, an das Menschen glauben, jetzt das: Menschen, die an nichts von all dem glauben. Nicht an einen Gott und nicht an viele. Nicht, dass es nach dem Tod weitergeht, und nicht, dass unser Leben einen höheren Sinn hat.

Stattdessen sagen diese Menschen oft: Diese ganzen Antworten der Religionen - das sind bloß unsere eigenen Erfindungen. Weil es viel schwieriger ist, ohne solche Vorstellungen zu leben. Dass es nichts außer dem Menschen gibt zum Beispiel, der für das Gute sorgt und für die Gerechtigkeit. Und sie sagen meistens auch: Die Religionen stehen auch selbst gar nicht wirklich dafür. Weil viel zu oft und viel zu viel auch schon Böses durch sie passiert ist: Andere Menschen wurden unterdrückt und verfolgt, Kriege wurden geführt - im Namen Gottes.

Und es gibt auf der ganzen Welt immer mehr Menschen, die von sich selbst sagen, dass sie nicht religiös sind. Das haben viele Umfragen der letzten Jahre gezeigt. Nach vorsichtigen Schätzungen glaubt jeder fünfte Mensch inzwischen nicht mehr an einen Gott. In Deutschland ist es ungefähr jeder Vierte.

Und jetzt kommt das Komische: Trotzdem tauchen diese Menschen mit einem guten Grund in unserer Serie über die Religionen auf. Denn sie sind auf ihre eigene Art auch gläubig.

Wir sprechen hier grundsätzlich über zwei Arten des Denkens. Für jede gibt es ein Fremdwort. Das erste sind die Atheisten, das zweite die Agnostiker.

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Die Atheisten sind übersetzt „die ohne Gott“. Sie sind die Ungläubigen aus Überzeugung. Das heißt: Auf die Frage, ob es einen Gott gibt oder eine höhere Macht und Ordnung, in die unser Leben eingebettet ist, antworten sie mit einem überzeugten Nein. Die Agnostiker sind übersetzt „die ohne Wissen“. Sie sind die Ungläubigen aus Zweifel. Das heißt: Auf die Frage, ob es einen Gott gibt oder eine höhere Macht und Ordnung, in die unser Leben eingebettet ist, antworten sie, dass wir das nicht wissen können.

Als Agnostiker ist leicht zu sehen, warum Atheisten Gläubige sind. Wer sagt, er glaubt, dass es keinen Gott gibt, glaubt immerhin, dass er auf die Frage eine Antwort finden kann. Für den Agnostiker ist das nicht möglich. Für ihn hat der Mensch keine Möglichkeit, seinen Zweifel aus dem Weg zu räumen: Wir können nicht wissen, dass es einen Gott gibt, aber auch nicht, dass es keinen Gott gibt. So ist der Atheist so etwas wie ein Gegner der Gottgläubigen, weil er ihrem Glauben mit seinem Glauben widerspricht. Und der Agnostiker steht zwischen beiden, indem er sagt: Weder das eine noch das andere - nichts können wir wissen. Auch wenn wir es uns manchmal so sehr wünschten, es gibt keine Gewissheit.

Die Haltung ist übrigens so alt wie das Nachdenken des Menschen über sich, das Leben und den Tod. Schon den ersten Philosophen und ihren Lehren vor über 2000 Jahren traten Denker entgegen, die sagten: Wir können uns auf unsere unmittelbaren Erfahrungen in Alltag einrichten - dass unsere Hand schmerzt etwa, wenn wir sie ins Feuer halten; aber darüber hinaus können wir nichts wissen, nichts besteht vor dem Zweifel. Diese Menschen hießen darum Zweifler, also Skeptiker. Und genauso sind die Agnostiker, die sagen: Unsere Wahrnehmung ist viel zu begrenzt, als dass wir eine höhere Wahrheit einsehen können. Wir können uns höchstens eine Wahrheit erfinden und erzählen und daran glauben. So erschaffen wir uns im Positiven Sinn, spenden wir uns Trost, geben uns Grund zur Hoffnung. Und im Negativen teilen wir uns so in unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichen Erzählungen auf, halten uns für besser und die anderen für schlechter, streiten und kämpfen um unsere selbst erfundene Wahrheit.

Harte Nüsse, die Agnostiker. Ein Argument gibt es gegen sie. Sie übertreiben es mit ihrer Skepsis. Nicht nur, weil sie viel zu hohe Maßstäbe an das Wissen ansetzen. Sondern auch, weil für sie Glauben und Wissen das Gleiche ist. Aber wer glaubt, ist nicht von Tatsachen überzeugt, sondern von einer Hoffnung beseelt. Wer glaubt, muss nicht wissen. Und wer nur glaubt, was er weiß, dem droht ein allzu nüchternes, ein trostloses Leben. Denn er glaubt nur seinem Verstand, nicht seinem Herzen.

Eine entscheidende Einigkeit zwischen Gläubigen, Atheisten und Agnostikern kann es aber geben. Dann nämlich, wenn es - ob durch Gottesauftrag oder nicht - allen darum geht, gute Menschen zu sein. Dann ist das Wesentliche für alle gewonnen. (ws)

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