Natasha Richardson nach Skiunfall gestorben
Der tragische Tod der Schauspielerin Natasha Richardson hat Bestürzung bei Angehörigen, Kollegen und Fans ausgelöst. Noch immer wird gerätselt, warum der scheinbar harmlose Skiunfall solche brutalen Folgen haben konnte.
Der tragische Tod der Schauspielerin Natasha Richardson hat beiderseits des Atlantik tiefe Bestürzung ausgelöst. Um die in New York beheimatete Britin trauerten am Donnerstag ihr Mann Liam Neeson, ihre beiden Söhne im Teenageralter und die Angehörigen der Schauspielerdynastie, der sie entstammte.
Unterdessen legte ein Zeitungsbericht nahe, dass die 45-Jährige nach ihrem Ski-Unfall in Kanada am Montag nicht rechtzeitig behandelt wurde.
"Liam Neeson, seine Söhne und die ganze Familie sind schockiert und am Boden zerstört vom tragischen Tod ihrer geliebten Natasha", erklärte ein Sprecher des Schauspielers in Los Angeles. Neeson ("Schindlers Liste") und Richardson ("Ein Zwilling kommt selten allein") waren seit 1994 verheiratet. Die Schauspielerin hatte das Theater im Blut: Ihr Großvater war der Schauspieler Sir Michael Redgrave, ihre Mutter die Oscar-Preisträgerin Vanessa Redgrave ("Julia") und ihr Vater der 1991 an AIDS gestorbene Regisseur Tony Richardson. An ihrem Sterbebett fanden sich auch ihre Schwester Joely Richardson ("Nip/Tuck") und Hollywood-Legende Lauren Bacall ("Wie angelt man sich einen Millionär?") ein.
Richardson war am Montag bei einem Ski-Kurs auf einer Anfängerpiste im Osten Kanadas gestürzt. Zunächst hatte sie offensichtlich keine Beschwerden: Das vorsorglich herbei geeilte Sanitätsteam sei von der Bergwacht wieder weggeschickt worden, sagte Dienstchef Yves Coderre der kanadischen Zeitung "Globe and Mail". Nach Angaben der Wintersportanlage Mont Tremblant wurde die Schauspielerin aber ins Hotel begleitet und gedrängt, einen Arzt zu holen. Dies tat sie, als sie sich nach einer Stunde plötzlich schlecht fühlte. Sie wurde zunächst in eine Klinik in Sainte-Agathe gebracht und später erst nach Montréal und schließlich per Privatjet ins Lenox-Hill-Krankenhaus in New York verlegt.
in solchen Fällen meist gar nicht bewusst, wie ernst so ein Schädeltrauma sein kann", sagte Coderre. "Der Zustand kann sich binnen Stunden oder Tagen dramatisch verschlimmern." Die Neurologin Wendy Wright sagte dem Nachrichtensender CNN: "Patienten können eine lichte Periode haben, die Minuten oder auch Stunden dauern kann, aber dann dehnt sich der Blutklumpen aus und übt Druck auf das Gehirn aus, was schnell fatale Folgen haben kann."
Richardsons Karriere begann als Kind: Mit vier Jahren trat sie in einem Film ihres Vaters auf. Sie besuchte die Schauspielakademie und glänzte in Theaterrollen. Den Tony-Award erhielt sie 1998 für ihre Rolle als Sally Bowles im Broadway-Musical "Cabaret". Mit Neeson stand sie im Film "Nell" vor der Kamera. In "Manhattan Love Story" spielte sie an der Seite von Jennifer Lopez; in der Doppelte-Lottchen-Adaption "Ein Zwilling kommt selten allein" hatte sie die Hauptrolle neben Dennis Quaid und Lindsay Lohan. Lohan sagte dem TV-Sender MSNBC: "Sie war eine wundervolle Frau und Schauspielerin und behandelte mich als wenn ich ihr eigenes Kind wäre."
Richardson und Neeson galten vielen als Traumpaar. In einem Zeitungsinterview scherzte sie einmal, dass sie sich als Paar perfekt ergänzten: "Für mich ist das Glas immer halb voll, während es für ihn immer halb leer ist."
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