Max Raabe begeistert in der Carnegie Hall

Selbst Plakate ("We love Max") waren zu sehen. Raabe und sein Palast Orchester hatten in der ehrwürdigen Musikhalle mehr als zwei Stunden auch englische, vor allem aber deutsche Schlager der 20er und 30er Jahre gespielt. Einige der New Yorker waren in passender Kleidung gekommen, die Herren mit Zylinder, die Damen mit Pfauenfeder im Haar.

Der 47-Jährige moderierte das Konzert seiner zwölfköpfigen Band im perfekt sitzenden Frack und mit pomadisierten Haaren selbst. "Wir singen Ihnen heute Abend auch deutsche Lieder, die meisten harmlos, andere aber von zwischenmenschlichen Beziehungen handelnd; wie man sie erlangt - und wie man wieder aus ihnen herauskommt", sagte Raabe mit betont deutschem Akzent. Der ließ sich mit rollendem R auskosten, weil er oft Schlager von Fritz Rotter ankündigen konnte. Aber auch Brecht und Weill, Irving Berlin, Robert Stolz und Al Jolson gehörten zum Repertoire.

Raabe verdutzte das amerikanische Publikum, als er "Dream A Little Dream Of Me" sang und klar machte, dass das Lied nicht von den The Mamas & the Papas aus den 60er Jahren ist, sondern von Fabian Andre aus den Dreißigern. Die vielen Deutschen waren hingegen verwundert, als "Wochenend und Sonnenschein" ertönte, Raabe aber "Happy Days Are Here Again" sang. Das amerikanische Original des späteren Comedian-Harmonists-Hits war 1932 der Wahlkampfschlager von Franklin D. Roosevelt und gilt seit dessen Präsidentschaft als inoffizielle Hymne der Demokratischen Partei.