Veggie-Revolution bei McDonalds
Die größte Fast-Food-Kette der Welt wirbt gerne mit dem Fleisch in ihren Burgern. Weil das in Indien nicht gut ankommt, wird dort jetzt die erste Filiale für Vegetarier gebaut.
Die Essgewohnheiten der Inder treiben McDonalds zu einem ungewöhnlichen Schritt. In einer Filliale in Amristar im nördlichen Bundestaat Punjab sollen in Zukunft nur noch vegetarische Burger verkauft werden. Die Niederlassung soll Mitte 2013 eröffnen und liegt in der Nähe des Goldenen Tempels in Amristar, erklärte Rajesh Kumar Maini, der zuständige Manager für Nordinidien, am Dienstag: "Es wird das erste Mal sein, dass wir ein vegetarisches Restaurant aufmachen. Viele Inder sind Vegetarier, daher gibt es große Chancen hier für vegetarische Restaurants."
Hindus essen kein Rindfleisch, Muslime kein Schweinefleisch
Der Big Mac mit extra viel Fleisch oder der Cheeseburger sind in Indien nicht sonderlich beliebt. Dort sind bereits die Hälfte der Speisen bei McDonald's vegetarisch, was auch an den religiösen Vorschriften der Inder liegt: Hindus essen kein Rindfleisch, Muslime kein Schweinefleisch. Als vor zehn Jahren bekannt wurde, dass die Kette tierisches Fett verwendet, um ihre Pommes zu frittieren, führte das im Land zu Protesten der Hindus.
Ein Kartoffelklops beliebter als der Bic Mac
Am besten verkauft sich der McAloo Tikki-Burger, der mit einem Kartoffelklops gefüllt ist. Beliebt sind aber auch Gerichte mit Huhn wie der Maharadscha Mac. Eine weitere vegetarische Filiale ist laut Rajesh Humar Maini in Kaschmir geplant, nahe des Vaishno-Devi-Tempels. Der heiligste Tempel des Hinduismus wird jedes Jahr von hunderttausenden Pilgern besucht.
Die US-Fastfoodkette hat 271 Filialen in Indien. "Im Moment ist Indien noch ein sehr kleiner Markt", sagte Manager Maini. "Aber das Land hat Potenzial." Für McDonald's sei Indien daher eins der wichtigsten Länder, und derzeit lege das Unternehmen den Grundstein dafür, diesen Markt zu erobern. (afp)
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