Wiesn: Viele Millionen Euro für mehr Sicherheit - aber keine Zäune
Auch auf der Wiesn 2016 soll es keine mobilen Zäune gegen Überfüllung geben. Dennoch will die Stadt München die Sicherheit auf dem Oktoberfest erhöhen. Das wird teuer.
Keine mobilen Zäune gegen Überfüllung auf Oktoberfest: Auf dem nächsten Oktoberfest wird es keine mobilen Zäune für eine kurzfristige Komplettsperrung bei drohender Überfüllung geben. Der Wirtschaftsausschuss der Stadt München stimmte am heutigen Dienstag einer Vorlage zu mehr Sicherheit auf dem Oktoberfest zu, die den umstrittenen Vorschlag nicht mehr enthielt.
Stattdessen sollen etwa 100 Ordnungskräfte, Lautsprecherdurchsagen und stichprobenartige Taschenkontrollen an allen Zugängen für mehr Sicherheit für die Besucher sorgen. Allein für die zusätzliche Bewachung muss die Stadt voraussichtlich 2,2 Millionen Euro mehr ausgeben als im Vorjahr, wie aus der Vorlage hervorgeht.
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, die mobilen Zäune enthielten Unwägbarkeiten, die auch er "nicht auf die Seite schieben" könne. Beschlossen wurde, unter anderem die Zahl der Ordner zu erhöhen und an allen Zugängen stichprobenartig Taschen zu kontrollieren. Die Stadt habe "wegen der logistischen Herausforderungen und der Eilbedürftigkeit" und unter Einberechnung der erhöhten Unterbringungskosten Stundensätze von 60 Euro akzeptieren müssen.
Stadt München rät Besuchern: Kommen Sie am Wochenende
Meist gehe es nur um wenige Stunden, an denen es bedrohlich eng wird, betonten die Veranstalter. Sie werben nun auch verstärkt dafür, nicht am Wochenende zu kommen. Gerade von Freitag bis Sonntag ist der Andrang der Gäste aus Deutschland in den vergangenen Jahren gestiegen.
Der Wiesnchef und Wirtschaftsreferent Josef Schmid (CSU) die Aufstellung mobiler Zäune an der Theresienhöhe vorgeschlagen, um an extremen Tagen kurzzeitig eine Komplettsperrung zu ermöglichen. An allen anderen Stellen ist das Gelände ohnehin bereits mit Bauzäunen und Schaustellerwagen fast ganz abgeriegelt.
Kreisverwaltungsreferent Thomas Böhle (SPD) sprach sich dafür aus, zumindest in diesem Jahr auf Zäune zu verzichten und stattdessen die Lage an den Brennpunkten direkt auf der Wiesn zu entschärfen. Derartige Absperrungen hätten sich zwar bei Sportveranstaltungen und Konzerten bewährt. Es sei aber nicht klar, ob diese auf dem Oktoberfest nicht sogar zu einer Gefahr werden könnten, da die Menschen dort gleichzeitig hinein und hinaus drängten.
Im Internet veröffentlicht die Stadt zum Fest ein "Wiesn-Barometer", das stark und weniger besuchte Zeiten angibt und damit einen entspannten Wiesnbesuch besser planbar machen soll.
AZ/dpa
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