Rebellengruppe lässt Hunderte Kindersoldaten frei
Eine Rebellengruppe im Südsudan hat nach einer Vereinbarung mit Unicef 250 Kindersoldaten freigelassen. Und es sollen noch viel mehr folgen.
Eine Rebellengruppe im Südsudan hat nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef 250 Kindersoldaten freigelassen. Weitere 400 Kindersoldaten sollten bald folgen, teilte Unicef am Sonntag in Genf mit.
Die betroffenen Kinder standen im Dienst der Demokratischen Armee des Südsudan (SSDA) - Fraktion Kobra. Der Kommandeur der im Osten des Landes aktiven Rebellengruppe, David Yau Yau, hatte Ende Januar mit Unicef eine Vereinbarung über die Freilassung von insgesamt 3000 Kindersoldaten getroffen.
Tausende Kinder müssen immer noch kämpfen
Zusammen mit den 650 Kindern, die schon aus der Miliz entlassen wurden oder bald entlassen werden, beträgt die Zahl der freigelassenen Kindersoldaten seit Ende Januar laut Unicef 1300. Aber ungeachtet der jüngsten Vereinbarung müssen Tausende weitere Kinder im Südsudan für Rebellengruppen oder die Regierungsarmee Dienst an der Waffe tun.
Unicef wirft beiden Seiten vor, zunehmend Kinder für den Kampf zu verpflichten. Im vergangenen Jahr habe es 12.000 Kindersoldaten im Südsudan gegeben.
Im Südsudan tobt ein Bürgerkrieg
Bereits während des Krieges zwischen dem Südsudan und der sudanesischen Regierung von 1983 bis 2005 waren zahlreiche Kinder als Soldaten eingesetzt worden. Auf internationalen Druck hin wurde dies nach Kriegsende untersagt, doch inzwischen ist es im Südsudan wieder gängige Praxis, Kinder zum bewaffneten Kampf zu zwingen.
Seit der Loslösung vom Sudan im Jahr 2011 leidet der Südsudan unter der Gewalt bewaffneter Gruppen. Ende 2013 mündete dann der Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar in einen Bürgerkrieg, durch den die Städte des bitterarmen Landes verwüstet, Zehntausende Menschen getötet und mindestens zwei Millionen Menschen in die Flucht getrieben wurden. afp
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