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Reisebericht Kroatien
08.06.2014

Krk: Die „goldene Insel“ im blauen Meer

Pure Lebensfreude auf Krk: Sprung von den Klippen in die Bucht von Baska.
Foto: imago/blickwinkel

Auf der kroatischen Insel Krk wurde einst Glagolitisch gesprochen. Warum die riesigen Schriftzeichen wieder eine bedeutendere Rolle spielen und sich ein Besuch auf Krk auch so lohnt.

Auf der Straße nach Baska steht riesengroß ein glagolitisches A in der Landschaft, da, wo der Blick auf das grünblaue Meer und die vorgelagerten kahlen Berge besonders spektakulär ist. Hier halten fast alle Autofahrer an, um ein Foto zu machen – auch wir.

Doch der Mann mit der Riesenkamera, der gerade die beste Perspektive im Sucher hat, ist kein Tourist. Ein kroatisches Filmteam dreht einen Werbefilm für das kroatische Tourismusamt, und Regisseur Zeljko Zima ist verantwortlich dafür, dass Krk spektakulär in Szene gesetzt wird.

Krk war einst ein Zentrum der kroatischen Kultur

Glagolitische Schriftzeichen, die rund um Baska aufgestellt sind, erinnern an die Geschichte der Insel, die eines der Zentren der kroatischen Kultur war, erzählt Zima. Die berühmte „Tafel von Baska“ aus dem Jahr 1100 mit einer Inschrift in glagolitischer Schrift zeuge von der großen Geschichte der Insel und mache den kleinen Ort zu „etwas Besonderem in Kroatien“.

Immerhin sei Kroatien zur damaligen Zeit ein stolzes Königreich gewesen und Krk habe schon zu Römerzeiten als „goldene Insel“ gegolten.

Der dunkelhaarige Regisseur mit dem Gesicht eines Latin Lovers würde gern noch länger plaudern, aber die Pflicht ruft. „Wartet noch ein Weilchen“, sagt er schnell, ehe er seinem Kameramann neue Anweisungen erteilt. Und dann lösen sich hinter dem Großbuchstaben zwei Trachten-Pärchen aus Baska und tanzen ums A. Die Kamera fährt ganz nah an die atemlosen Gesichter heran. „Wir wollen zeigen, was man hier auf der Insel alles erleben kann“, sagt Zima.

Der Flughafen macht Krk zum Einfallstor für Kroatien-Touristen

Eigentlich ist diese größte Insel in der Adria seit 1980 keine Insel mehr. Seither verbindet eine eineinhalb Kilometer lange Bogenbrücke aus Stahlbeton Krk mit dem Festland. Und der Flughafen im Nordosten mit dem irreführenden Namen Rijeka-Riviera Kvarner Airport machte die Insel zum Einfallstor für Kroatien-Urlauber.

Auch auf Krk selbst spielt der Tourismus eine wichtige Rolle. Strand und Meer gibt es hier satt. Doch immer mehr Menschen interessieren sich auch im Badeurlaub für die Geschichte und das Leben auf der Insel.

Krk, der Hauptort, wirkt auf den ersten Blick wie eine einzige Eisdiele. Überall wird geschleckt, auf den Bänken und beim Schlendern durch die Altstadt, die noch Spuren aus der Römerzeit aufweist und solche aus der Zeit der Venezianer.

Die Steine in den Gassen sind durch die vielen Füße, die über sie gegangen sind, blank poliert. Schläfrige Katzen dösen in der Sonne, in den Konobas kommt fangfrischer Fisch auf den Tisch, dazu ein Glas Zlathina, der süffige Weißwein aus autochthonen Reben.

Krk: Das Dorf Vrbnik ist das Zentrum des Weinanbaus

Zentrum des Weinanbaus ist das Dorf Vrbnik, nicht nur des Weines wegen einen Ausflug wert. Das Örtchen scheint sich geradezu an einen Felsen zu klammern. Die mittelalterlichen Häuser drängen sich um die Kirche wie Küken um die Henne, in den engen, verwinkelten Gassen stößt man auf alte Weinpressen und moderne Vinotheken, auf Kunstgalerien und Konobas. Frauen in Kittelschürzen verkaufen Hauswein in Plastikflaschen.

Die Häuser und Gassen atmen Geschichte. Im Jahr 1100, als die Tafel von Baska entstand, wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. 1388 erhielt er ein in glagolitischer Schrift abgefasstes Statut, was Vrbnik zur Hochburg des Glagolismus machte, einer Bewegung, die den slawischen Widerstand gegen die von Rom und Byzanz kontrollierte Kirche organisierte.

Die 1910 im ehemaligen Fürstenhaus eröffnete Bibliothek enthält zahlreiche glagolitische Schriften und den berühmten „Atlas scolasticus et itinerarius“ von Johan David Köhler, der 1718 in Nürnberg gedruckt wurde.

Auf Krk fällt es schwer, nicht zu essen

Von der Konoba Nada hat man einen prächtigen Blick hinunter auf die tintenblaue Bucht, wo malerisch ein Segelschiff vor Anker liegt. Wer sich allerdings noch durch die „engste Gasse der Welt“, treffend Klancic (Engpass) genannt, zwängen will, sollte die Weinprobe auf später verschieben. Das Gässchen ist so schmal, dass man schon sehr schlank sein muss, um zwischen den dicken Mauern hindurch zu kommen. Da spürt man jedes Pfund zu viel.

Doch auf Krk fällt es schwer, sich zu kasteien. Auf der Straße nach Baska warten am Wegesrand noch weitere kalorienreiche Versuchungen: An Holzständen bieten Bauern Honig und Olivenöl aus eigener Produktion an. Irgendwann halten auch wir an, um ein Glas Honig und eine Flasche Olivenöl mit nach Hause zu nehmen.

Und immer wieder überraschen die Straßen von Krk durch spektakuläre Ein- und Ausblicke. Fantastisch der Gegensatz zwischen dem Grau der kahlen Berge und dem Blau des Meeres, großartig die Panoramastraße hinunter nach Stare Baska, wo wir am liebsten in jeder Kurve einen Fotostopp machen würden. Unten an der Mole dann lockt das türkis gefleckte Meer.

Am Meer auf Krk ließe es sich länger aushalten

Während eine amerikanische Reisegruppe auf einem kleinen Hügel picknickt und Country-Songs zum Besten gibt, tauchen wir ein in das erfrischend kühle Wasser. Hier könnte man es länger aushalten, sich die Sonne auf den Buckel brennen lassen und hinausblinzeln ins Meeresblau.

Doch wir wollen noch weiter eintauchen in die glagolitische Geschichte. Deshalb zieht es uns ins unscheinbare Dorf Jurandvor, wo die Tafel von Baska zu sehen ist. Führerin Tatjana Bohan-Hernant weist uns gleich darauf hin, dass die Tafel eine Replik ist, das Original mit der ältesten Inschrift in kroatischer Sprache befindet sich in der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Zagreb.

In der uralten frühromanischen Kapelle Sv. Lucija flößt aber auch die Kopie fast so etwas wie Ehrfurcht ein. Flüsternd erläutert Tatjana die Inschrift über eine Schenkung König Zvonimirs an die Kirche der heiligen Lucija und erzählt, dass die Tafel ursprünglich wohl Teil einer zweiteiligen Altarschranke war.

Die schmale, hübsche Frau hat Ökonomie studiert und im Hotelgewerbe gearbeitet. Aber hier, so sagt sie – ganz stolze Kroatin –, „habe ich in einem Sommer mehr gelernt über mein Land als in 20 Jahren in der Wirtschaft“. Ob der kroatische Nationalstolz auch daher komme, dass das Land schon im 11. Jahrhundert einen König hatte und eine ganz eigene Sprache, wollen wir wissen.

Tatjana lächelt verlegen. „Eher nicht“, meint sie dann. Viele wüssten doch nicht einmal von dieser Geschichte. Aber sie zeige eben auch, „dass wir Kroaten dickköpfig sind, wenn wir etwas durchsetzen wollen – und das sind wir bis heute“.

Vom Hügel des heiligen Johannes blickt man hinunter auf Baska

Auch beim Kirchlein steht ein glagolitischer Buchstabe. 34 solche Buchstaben-Skulpturen säumen den „Glagolitischen Weg“ um und in Baska, eine steht auch am malerischen Hafen. Wer gerne von oben hinunterschaut, kann hinaufsteigen auf den Hügel des heiligen Johannes, wo vom ehemaligen Alt-Baska (Starigrad) nur mehr die Kirche und der Friedhof übrig blieben.

Die Venezianer hatten die alte Siedlung um das Kastell der Fürsten Frankopan 1380 niedergebrannt, weil die sich auf die Seite des kroatisch-ungarischen Königs gestellt hatten.

Über die Gräber des Friedhofs schweift der Blick über eine Landschaft wie aus einem Werbefilm: schroffe Felseninseln im tiefblauen Meer, baukastenbunte Häuser und winzige Boote im Hafen. Regisseur Zeljko Zima muss sich wahrlich keine große Mühe geben, diese Landschaft ins rechte Licht zu rücken.

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