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  3. Stuttgart: Sportwagen als Waffe? Mordprozess gegen Raser in Stuttgart

Stuttgart
08.09.2019

Sportwagen als Waffe? Mordprozess gegen Raser in Stuttgart

Blumen stehen an der Unfallstelle, an der im März 2019 zwei Menschen gestorben sind.
Foto: Edith Geuppert, dpa

Ein Mann mietet einen 550-PS-Jaguar, brettert durch Stuttgart und kracht in einen Kleinwagen. Zwei Menschen sterben. Für die Anklage ist der Fahrer ein Mörder.

Die Stuttgarter Rosensteinstraße. Viel Verkehr, wenige Geschäfte, ein Kino nur, ein Billard-Café, ein Discounthotel. In einer Nacht im vergangenen März heult hier ein Motor auf, er röhrt, lang, laut, immer wieder. Der 20-Jährige am Steuer des Jaguar-Sportwagens ist heiß auf den Geschwindigkeitsrausch dort, wo nur Tempo 50 erlaubt ist. Er tritt das Gaspedal durch, sein gemieteter Sportwagen zischt die Straße hinunter, bis die Tachonadel fast 165 Kilometer pro Stunde anzeigt. Sekunden später prallt er auf.

Denn der junge Mann verliert die Kontrolle über seinen Jaguar, als ein entgegenkommender Wagen von der Straße abbiegt. Sein 550-PS-Bolide zieht beim Ausweichen nach links, er prallt gegen einen Kleinwagen, der in einer Ausfahrt wartet. Zurück bleibt ein Trümmerfeld aus verbogenem Blech, zersplittertem Glas und Blut. Zwei Menschen sterben in dieser Nacht, ein 25-jähriger Mann und seine 22-jährige Freundin. Sie waren erst vor Kurzem aus Nordrhein-Westfalen nach Stuttgart gezogen. 

Nun muss sich der Todesfahrer ab Mittwoch (11.9.) vor Gericht verantworten. Es ist der erste Mordprozess wegen Raserei in Baden-Württemberg, er wird wegen des Alters des Mannes vor der Jugendkammer verhandelt.

Mordprozess in Stuttgart: Waren dem Raser Todesopfer egal?

Zunächst hatte die Staatsanwaltschaft Stuttgart noch wegen fahrlässiger Tötung gegen den jungen Mann ermittelt, der damals ebenso wie sein 18 Jahre alter Beifahrer mit dem Schrecken davongekommen war. Doch ein Gutachter sorgte dafür, dass die Ermittler ihre Meinung änderten: Der Mann am Steuer des schneeweißen Jaguars habe unbedingt die höchste Geschwindigkeit erreichen wollen, bilanziert er nach der Auswertung des Bordcomputers.

Danach waren auch die Ankläger sicher: Der junge Mann wollte "die höchstmögliche Geschwindigkeit des Sportwagens austesten". Billigend habe der 20-Jährige den Tod anderer in Kauf genommen. Ob Menschen sterben oder nicht, das habe in der Rosensteinstraße lediglich vom Zufall abgehangen. "Wir sagen, das Risiko hat er gesehen", sagt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der bedingte Tötungsvorsatz sei demnach gegeben - und somit die Grundlage für eine Mordanklage.

Den Weg dafür hatte der Bundesgerichtshof freigemacht - nur eine Woche vor dem Stuttgarter Unfall. Die Richter bestätigten Anfang März erstmals ein Mordurteil gegen einen rücksichtslosen Raser, der 2017 in Hamburg mit einem gestohlenen Taxi einen Menschen getötet und zwei schwer verletzt hatte. Das Landgericht Hamburg hatte den zur Tatzeit 24 Jahre alten Mann im Februar 2018 zu lebenslanger Haft verurteilt. Eine rote Linie für eine Mordverurteilung in Raserfällen legte Karlsruhe aber nicht fest: "Maßgeblich sind jeweils die Umstände des Einzelfalls", urteilten die Bundesrichter.

Eltern des Opfers treten als Nebenkläger auf

An den Stuttgarter Fall erinnern heute noch vertrocknete Blumensträuße und Kerzen, Narben vom Aufprall sind am Baum auf dem Bürgersteig zu sehen. Mit schwarzen Holzbrettern sind die im März schwer beschädigten Arkaden des Geschäftshauses an der Unfallstelle geschützt.   

Tritt die Jugendkammer des Stuttgarter Landgerichts am 11. September das erste Mal zusammen, dürfte auch für die Eltern des 22-jährigen Opfers ein neues, ein weiteres Kapitel in der Leidensgeschichte beginnen. Denn in Stuttgart werden sie nicht als Zuschauer im Saal sitzen, sondern an den 16 angesetzten Verhandlungstagen als Nebenkläger auftreten. "Sie sind nun weg, einfach gestorben, und ihr Tod ist so unnütz wie irgendetwas", sagte die Mutter vor Prozessbeginn Focus Online. "Dem Verbrecher war das Leben unserer Tochter völlig gleich, der wollte nur seinen Freunden zeigen was er für ein toller Typ ist."

Die Polizei hat in der Stuttgarter Raser- und Poserszene ähnliche Erfahrungen gemacht: "Diese meist jungen Leute suchen bevorzugt die Blicke der anderen", sagt Polizeisprecherin Monika Ackermann. Auffällig sei, dass es die klassischen umgebauten und oft tiefergelegten Autos nicht mehr so oft gebe. "Heute legen die Fahrer größten Wert darauf, dass die Wagen teuer sind. Und je größer sie sind, desto besser." (dpa)

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