Pressestimmen zum Tatort: Nicht atemberaubend, aber überzeugend
Der Mord an einem pädophilen Hartz-IV-Empfänger führte die Kommissare Borowski und Brandt in eine Welt voll Armut und Gleichgültigkeit. Ein starker Tatort, so die Pressestimmen.
Der Tatort aus Kiel war gestern eher eine Sozialstudie als ein Krimi. Das stellten auch die Kritiker fest, die diesem Tatort dennoch recht gute Noten gaben. Hier die Presseschau:
"Als Sozialdrama gelungen, als Krimi jedoch nur mittelprächtig: Spannungstechnisch gesehen ließ sich der Film zu viel Zeit." T-Online
"Im Kieler "Tatort" klärten am Sonntagabend die Kommissare Klaus Borowski und Sarah Brandt den Mord an einem pädophilen Hartz-IV-Empfänger im Problem-Stadtteil Gaarden auf. Der Krimi war ein Lehrstück über die sozialen Folgen von Vernachlässigung und emotionaler Verwahrlosung." RP Online
"Borowskis neuer Fall erinnert an die frühen Schimanski-Folgen. Und liefert die dämlichste Anmache aller Zeiten." Süddeutsche
"Das hätte ein grandioser und starker „Tatort“ werden können. Hätte! Leider macht der Plot dieses Kiel-Krimis nämlich alles kaputt, was das brillant besetzte Ensemble um „Borowski“ Axel Milberg zuvor an Atmosphäre, Stimmung und schauspielerischem Glanz aufgebaut haben." Kieler Nachrichten
"Wie Wlaschiha und Kekilli, seit „Game of Thrones“ Schauspielkollegen, da in wenigen Szenen und ohne viele Worte ganz viel verpasste Chancen und zerplatzte Träume zeigen, ist absolut beeindruckend." Münchner Merkur
"Das Resultat ist ein klassischer Whodunit-Krimi, der nicht allzu viel will oder von seinen Zuschauern verlangt, aber dafür solide bis ins Mark inszeniert ist. Und der einem wieder einmal klarmacht, dass der Kieler Tatort einfach zu den besten gehört." Frankfurter Allgemeine
"Natürlich gibt es Milieus wie in diesem Film, wo Kinder keine Kindheit erleben. Das ist schlimm. Aber noch schlimmer ist es, wenn daraus ein halbbatziger Krimi gestrickt wird." Der Bund (Schweiz)
"Ein atemberaubender Thriller ist dieser Kieler Tatort nicht. Er hat nichts Reißerisches, aber überzeugt auf ganz andere Art, nämlich als genaue Milieustudie, die ihre eigene Spannung entwickelt." Lübecker Nachrichten
"Dieser Tatort aus Kiel rührt auf und macht nachdenklich: Die Perspektivlosigkeit und Verzweiflung der "Kinder von Gaarden", denen Kommissar Borowski (Axel Milberg) und seine Kollegin Sarah Brandt (Sibel Kekilli) in ihrem neunten gemeinsamen Fall begegnen, ist schmerzhaft und ernüchternd." Nordbayern.de
"Der Kieler Kommissar Borowski in Gestalt von Axel Milberg ist eine zuverlässige Säule des sonntäglichen Tatort-Kults – auch wenn „Die Kinder von Gaarden“ (Buch: Eva und Volker A. Zahn, Regie: Florian Gärtner, ARD/NDR) die Kommissare Borowski und Brandt (Sibel Kekilli) eher als Psychotherapeuten herausfordern." Abendzeitung
"Dieser Kieler "Tatort" ist vielleicht wenig kunstvoll, aber als Milieustudie gar nicht so übel. Und wer als Zuschauer ein teilnahmsvolles Herz hat, findet berührende Verhältnisse." NZZ
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