Zahl der Schönheits-OPs in Deutschland steigt weiter an
Sie schaffen Abhilfe bei Schlupflidern, Falten, Haarausfall - Schönheitschirurgen sind gefragt. Dabei geht es nicht nur um Ästhetik. Ein Eingriff ist besonders beliebt.
Die Zahl der Schönheitsoperationen in Deutschland hat im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Der Anstieg war mit drei Prozent gegenüber 2016 jedoch moderater als in den Vorjahren, wie die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) am Freitag zum Auftakt ihrer dreitägigen Frühjahrstagung in Dresden mitteilte.
Nicht alle OPs sind medizinisch notwendig
Nach der Statistik der Fachgesellschaft machten ihre Mitglieder im vergangenen Jahr insgesamt 32.647 operative Eingriffe im Dienst der Schönheit - medizinisch notwendig waren sie nicht. Dabei waren Oberlidstraffungen mit 4369 Operationen die häufigsten Eingriffe, gefolgt von Fettabsaugung (4322) und Brustvergrößerung (3503). Grundlage der Statistik waren Angaben der Mitglieder der VDÄPC, es gibt jedoch weitere entsprechende Verbände. Ein zentrales deutsches Register für Schönheitsoperationen existiert nicht.
Die Gründe für eine Schönheitsoperation sind vielfältig
"Die Figur steht weiterhin im Fokus", sagte Verbandspräsident Dennis von Heimburg. Die Top Fünf bei Frauen seien nach der Verbandsstatistik Oberlidstraffung, Fettabsaugung, Brustvergrößerung, Nasenkorrektur und Bauchstraffung. Bei den Männern, die inzwischen recht konstant 12,5 Prozent der Patienten ausmachen, rangieren die Entfernung einer vergrößerten Brust, Fettabsaugen, Oberlidstraffung, Haartransplantation und Nasenkorrektur auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Heimburg beschreibt drei Gruppen von Patienten: Junge Menschen, unter denen Frauen lange auf eine Brustvergrößerung sparen. Frauen, die Veränderungen durch Schwangerschaften an Brust und Bauch stören. Und Ältere, die per Facelift und Hautstraffung jünger aussehen möchten.
Nicht jeder kann sich unters Messer legen
Oberlidstraffungen seien sehr beliebt, weil ein kundiger Plastischer Chirurg mit einer vergleichsweise kleinen Operation eine stark verjüngende Wirkung erzielen könne, ergänzte von Heimburg. Aber auch der Trend zu minimalinvasiven Eingriffen halte an. Die Zahl erhöhte sich nach der VDÄPC-Statistik um ein Fünftel auf 38.536. Knapp die Hälfte waren Behandlungen gegen Mimikfalten auf der Stirn. Auch Lippenkorrekturen, zum Beispiel durch ein Unterspritzen mit Hyaluronsäure und Behandlungen mit dem Nervengift Botox, nahmen um gut die Hälfte zu.
Für manche Operationen gibt es laut Heimburg aber Altersgrenzen und auch andere Hindernisse - beim Fettabsaugen etwa einen zu hohen Body-Mass-Index. "Das Limit liegt bei 25 bis 27, alles darüber ist abzulehnen." So werde bei Verbandsmitgliedern jeder fünfte Patient, der zum Fettabsaugen komme, wieder weggeschickt. Wer in Sachen Schönheit unters Messer wolle, sollte zuvor mindestens zwei unabhängige Beratungen in Anspruch nehmen, rät von Heimburg. Und bei einer Entscheidung gelte es zu bedenken: "Brauche ich das überhaupt und ist es das wirklich wert?" (dpa)
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