Das Ende der süßen Verführung
Die Steuer auf Alkopops hat Konsequenzen: Der Verkauf der alkoholischen Limonaden ist drastisch zurückgegangen - jetzt zieht Bacardi die Notbremse und nimmt seine Mischgetränke vom Markt.
Hamburg (AFP/AZ). Die Steuer auf Alkopops hat Konsequenzen: Der Verkauf der alkoholischenLimonaden ist drastisch zurückgegangen - ein Triumph fürJugendschützer, ein Problem für die Hersteller. Jetzt zieht Bacardi dieNotbremse und nimmt seine früher bei Jugendlichen populärenMischgetränke nach starken Umsatzeinbußen vom Markt.
Der Absatz der früher bei Jugendlichen sehr beliebten Produkte "Rigo" und "Breezer" sei nach Einführung der Alkopop-Steuer 2004 eingebrochen, erklärte ein Unternehmenssprecher in Hamburg.
Auch die Pfandbelegung im vergangenen Jahr habe dazu geführt, dass die Mischgetränke unbeliebt wurden. Zuletzt habe der Umsatzanteil nur noch 0,4 Prozent der alkoholischen Getränke im deutschen Lebensmittelhandel entsprochen.
Bacardi betonte, der Markt für alkoholische Mischgetränke auf Wein- oder Bierbasis, die nicht der Alkopop-Steuer unterlägen, entwickle sich dagegen weiter positiv. So habe die Sondersteuer den Alkoholkonsum nicht verringert, sondern nur zu einer Konsumverschiebung hin zu anderen alkoholischen Getränken geführt, kritisierte der Spirituosen-Anbieter.
Alkopops waren vor Jahren in die Kritik geraten, weil sie laut Expertenmeinung durch ihre Süße und den fehlenden Alkoholgeschmack Jugendliche zu unverhältnismäßigem Alkoholkonsum verführten. Die Politik hatte darauf 2004 mit der Einführung einer Sondersteuer reagiert.
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