Lee Jin-Gyu tat, was man so tut, wenn man verliebt ist. In einem Freizeitpark fuhr er mit seiner Braut Achterbahn und Karussell, in einem Restaurant lud er sie zum Essen ein. Nichts Ungewöhnliches also, und doch gab es überall, wo das Paar auftauchte, großes Gelächter und erstaunte Gesichter. Denn Lee Jin-Gyus Braut ist ein Kissen.
Jetzt machte der 28-Jährige, glaubt man den Internetdiensten, seine Liebe offiziell. "Ein Koreaner hat ein Kissen geheiratet" - diese Nachricht verbreitete sich gestern online in die ganze Welt.
Doch die Braut ist nicht irgendein Kissen: Das japanische "dakimakura", dem der 28-Jährige sein Herz geschenkt hat, ist körpergroß und mit einem Manga-Mädchen bemalt.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Mann eine Comic-Figur heiratet. Schon im November 2009 ehelichte ein Japaner einen Charakter aus einem Nintendo-Spiel. Eine Online-Petition mit bisher mehr als 500 Unterschriften fordert Japans Regierung deshalb auf, Hochzeiten mit zweidimensionalen Charakteren anzuerkennen.
Und die Suche nach dem perfekten Ehepartner führt auch in anderen Ländern zu kuriosen Verbindungen. So gab die damals 41-jährige Britin Sharon Tendler in der israelischen Hafenstadt Eilat schon 2005 einem Delfin das Jawort. Die Hochzeit sei zwar rechtlich nicht anerkannt, reflektiere aber die tiefen Gefühle, die sie für das Tier habe, sagte sie damals.
Auch in Indien kommt es gelegentlich zu Ehen zwischen Mensch und Tier, um unheilvolle Kräfte zu verwirren. Um einen Fluch aufzuheben, ließ sich etwa ein 34-Jähriger namens Selvakura 2007 mit einer Hündin vermählen. Nachdem der Fluch dadurch gebrochen sei, hoffe er aber, bald auch eine richtige Frau zu finden, erklärte er damals. Karin Seibold