Frühling & Winter im Wetter-Patt
Die Schneewalze sorgt seit Tagen in Deutschland für Probleme. Unsere Region blieb bislang verschont. Frühling aber ist wieder etwas außer Sicht geraten.
Seit Samstag hat sich der Winter seinen Weg langsam, aber unaufhaltsam nach Süden gebahnt. Gestern war dann der Westen und die Mitte dran. Obwohl seit Tagen vorgewarnt wurde, schien es so, als wäre der Schnee für die meisten Menschen überraschend gekommen. Bis Mittwochmorgen ist im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen einiges an Neuschnee vom Himmel gekommen. Erst in den frühen Morgenstunden des Mittwochs ist das Schneefallgebiet von Tief Xaver langsam zerfallen.
Die Bilanz: bis zu 20 Zentimeter Neuschnee in den Niederungen, bis zu 25 Zentimeter in den höheren Lagen, ein gesperrter Flughafen, lahmgelegte Bus- und Zugverbindungen, unzählige Unfälle auch in Nordbayern und kilometerlange Staus auf den Straßen.
Der Spätwinter lässt Rekorde purzeln
"Genau wie in Hamburg oder Berlin an den Tagen zuvor, war das die höchste Schneedecke des gesamten Winters 2012/2013. Insbesondere für das Rhein-Main-Gebiet sind solche Schneemengen selbst im Hochwinter eine absolute Seltenheit - für die zweite Märzdekade war das Rekord", erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.
Bereits im Langfristtrend von Mitte Februar hatte Jung darauf hingewiesen, dass man im gesamten März dieses Jahres überwiegend mit spätwinterlichem Wetter rechnen muss. Und so wird es denn auch in den kommenden Tagen nur sehr langsam milder. Bis Freitag bleiben die Höchstwerte in vielen Regionen sogar am Gefrierpunkt hängen und nachts muss mit Werten bis minus 15 Grad gerechnet werden. Heute Morgen wurden über Schnee stellenweise minus 20 Grad gemessen. In Aachen wurden fünf Zentimeter über dem Erdboden sogar minus 22 Grad gemessen – das war dort ein Rekord für die aktuelle Jahreszeit.
Frühling spann dein blaues Band!
Bis zum Beginn der Osterfeiertage ist keine Rückkehr des freundlichen, warmen und trockenen Frühlingswetters wie in der letzten Woche in Sicht. Es bleibt überwiegend nass-kalt. Zwar steigen die Werte ab dem Wochenende stellenweise auch mal über die Zehn-Grad-Marke, Frühlingsgefühle lässt die Wetterlage aber noch nicht aufkommen.
"Erst um Ostern erwarten wir eine allmähliche Wetterumstellung hin zu deutlich wärmeren Wetter. Eine Ostereiersuche im Schnee erwarten wir in den Niederungen eher nicht. Ganz im Gegenteil: An den Ostertagen könnte sogar die 15-Grad-Marke überschritten werden und das bei meist freundlichem Wetter", so Wetterexperte Jung.
Wie geht es im April und Mai mit dem Frühling weiter?
April: Der Frühling nimmt nach Ostern Fahrt auf. Stellenweise wird im Südwesten schon zur Monatsmitte die 20-Grad-Marke spürbar überschritten- im Süden kratzen wir stellenweise schon an sommerlichen 25 Grad. Winterliche Kälterückfälle gibt es dieses Jahr kaum. Insgesamt wird der April wärmer und sonniger als im langjährigen Durchschnitt ausfallen.
Mai: Ein echter Wonnemonat steht ins Haus. Den ganzen Monat über gibt es reichlich Sonnenschein. Insgesamt wird der Monat deutlich sonniger als normal ausfallen. Zudem werden für den Süden und Westen bereits etliche Sommertage mit Höchstwerten über 25 Grad erwartet. Unterm Strich wird auch der Mai heller ausfallen also normal. Die Eisheiligen, die normalerweise zur Monatsmitte noch mal mäßige Nachtfröste bringen, die den Pflanzen gefährlich werden können, zeigen sich dieses Jahr gnädig und bringen nur wenig Abkühlung.
Die Diskussion ist geschlossen.