Opa und Oma sollen auf die Enkel aufpassen
Junge Paare setzen auf die Unterstützung der Großeltern. Um Beruf und Familie vereinbaren zu können, können Opa und Oma oft eine große Hilfe sein.
Großeltern zu werden ist wahrscheinlich fast so schön wie Eltern zu werden. Statt strenger Erzieher zu sein, können Oma und Opa die Enkelkinder ausschließlich verwöhnen. Und sollte es doch zu viel werden: Die Eltern sind ja auch noch da. Aber: Falsch gedacht! Nach einer aktuellen Umfrage der Zeitschrift Baby und Familie wünschen sich fast zwei Drittel der 20- bis 29-Jährigen, dass die Großeltern regelmäßig auf ihre Enkelkinder aufpassen. Denn neun von zehn Befragten glauben, dass sich sonst Beruf und Familie kaum vereinbaren lassen.
Die Großeltern sind anderer Meinung: In der Gruppe der 60- bis 69-Jährigen meint nur die Hälfte, dass Oma und Opa sich regelmäßig um die Enkel kümmern sollten.
Wenn die Großeltern mal nicht können, ist das in Ordnung
Aber manchmal geht es nicht anders. Das zeigt der Fall von Karin Bernlochner. Die 32-Jährige ist mit ihren beiden Kindern und dem Mann extra in den Ort gezogen, in dem ihre Eltern wohnen. An zwei Nachmittagen in der Woche kümmern sich Oma und Opa um die Kinder. Anders wäre es für die Unternehmensberaterin nicht möglich, Vollzeit zu arbeiten. Sie und ihr Mann könnten auch ein Au-pair anstellen, aber: „Zu meinen Eltern habe ich viel mehr Vertrauen“, sagt sie. Ihr Fall ist eher die Ausnahme. In ihrem Freundeskreis kennt Bernlochner nur eine andere Familie, in der die Großeltern eine ähnlich wichtige Rolle spielen. Das geht auch nur, weil Bernlochners Eltern in Rente sind. Und weil sie eine Regel beachtet: Damit es klappt, ist es wichtig, Oma und Opa ihre Freiräume zu geben. Wenn sie mal nicht können, ist das in Ordnung. Das sehen übrigens 80 Prozent der Befragten genauso.
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