Boris Palmers Steuer auf Einwegverpackungen – McDonalds zahlt nicht
Tübingen erhebt seit Jahresbeginn eine Abgabe auf Einwegverpackungen für Speisen. Doch der Burgerbrater will nicht zahlen - und klagt gegen die Stadt.
Boris Palmer ist gut drauf an diesem Montagnachmittag. Gerade hat sich Tübingens OB mit Müllleuten unterhalten, um sich auf den neuesten Stand seines Vorzeigeprojekts bringen zu lassen – der Einführung einer Steuer auf Einwegverpackungen. Was ihm die Reinemache-Truppe in Orange gesagt hat, macht Palmer zuversichtlich: „Die Mülleimer in unserer Stadt sind erstaunlich leer“, sagt er im Brustton der Überzeugung. Was den selten um eine Schlagzeile verlegenen Kommunalpolitiker so positiv stimmt, ist so etwas wie eine erste inoffizielle Zwischenbilanz in Sachen Müllvermeidung durch Steuererhebung auf kommunaler Ebene in Deutschland.
Seit Jahresbeginn müssen Gastronomen, Kino-, Tankstellen- oder Kioskbetreiber für jede in Tübingen verkaufte Einwegverpackung 50 Cent plus Mehrwertsteuer an die Kommune abführen. Tübingen nutzt die Einnahmen, um damit die rund 700.000 Euro gegenzufinanzieren, die die Stadt jedes Jahr aufwenden muss, um der Flut an Einwegverpackungen Herr zu werden. Bundesweit ist das einmalig. Und gute Nachrichten kommen Palmer daher gerade recht.
McDonalds klagt gegen Tübingen: Deutsche Umwelthilfe springt Boris Palmer zur Seite
Dazu gehört auch, dass die große Mehrheit der Schnell-Gastronomie in Tübingen mitzieht. Auch weil die Stadt den Umstieg finanziell belohnt, habe sich innerhalb kurzer Zeit eine Fülle neuer Anbieter für entsprechende Konzepte etabliert, sagt Palmer. Nur ein alter Bekannter zieht nicht mit: der Fritten-Marktführer McDonald’s. Die Tübinger Filiale des US-Riesen klagt vor dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim gegen Palmers Pläne. Der Grund: Die Fast Food-Firma sieht ihr Geschäftsmodell in Gefahr. „Sehr unglücklich“ findet das Palmer. Aber so bleibe halt nicht mehr viel anderes übrig als die Konfrontation.
Jürgen Resch, der Chef der Deutschen Umwelthilfe, springt Palmer zur Seite. „Wir sehen Tübingen als Vorbild für alle Städte und Kommunen“, sagt Resch. Und man fordere alle zur Übernahme des Tübinger Modells auf. Immerhin produziere McDonald’s mit rund 51.000 Tonnen jährlich einen Gutteil des gesamten deutschen Aufkommens an Essens-Einwegverpackungen. Bisher zeigt sich McDonald’s nicht überzeugt. Im März soll die Verhandlung vor Gericht beginnen.
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endlich sagt mal ein Politiker was Sache ist ! und wie dankt es ihn seine Partei ?? sie will ihn ausschließen , das ist die Demokrati der Grünen Partei
Nicht nur Mc D., sondern auch die ganzen Kaffee Becher und andere Getränke zum Mitnehmen. Liegt überall rum der Mist.
Wir wohnen in der weiteren Nähe eines MC Donalds Restaurants beim Königsplatz und sehen ziemlich jedes Wochenende die Realität .
Es wird endlich Zeit den Verpackungsmüll durch hohe Pfandgebühren einzudämmen, damit man von diesen Einnahmen die Strassen wieder sauber bekommt
Diese to-go-Mentalität sollte so dermaßen teuer werden, dass es den meisten vergeht, mit Essen und Getränken rumzulaufen. Wo man geht und steht, sieht man Verpackungsmüll - überwiegend mit dem bekannten "M" drauf. Haben die Leute keine Zeit mehr, sich 5 Minuten hinzusetzen, wenn sie essen oder trinken wollen?
Das sehe ich auch so. Es stellt sich allerdings die Frage, ob man da noch von Essen reden kann.