Tuareg-Rebellen rufen Unabhängigkeit für Nord-Mali aus
Die Tuareg-Rebellen der Nationalen Befreiungsbewegung von Azawad haben die Unabhängigkeit für den Norden Malis ausgerufen.
"Wir verkünden feierlich die Unabhängigkeit von Azawad, die von heute an gilt", sagte MNLA-Sprecher Mossa Ag Attaher am Freitag dem französischen Sender France 24. Die MNLA wolle die Grenzen zu den angrenzenden Staaten anerkennen, ergänzte er. Auch in einer im Internet verbreiteten Erklärung gaben die Tuareg-Rebellen die Unabhängigkeit von Azawad bekannt.
Weltsicherheitsrat fordert Ende der Gewalt in Mali
Der Weltsicherheitsrat hatte am Mittwoch in New York eine Erklärung verabschiedet, in der unter anderem die Angriffe der Rebellen im Norden des Landes scharf verurteilt und ein Ende der Gewalt gefordert wurde. Mit Hilfe von islamistischen Gruppen hatte die MNLA am vergangenen Wochenende die historische Stadt Timbuktu eingenommen, die zum Weltkulturerbe der Unesco gehört.
Meuternde Soldaten hatten sich am 22. März an die Macht geputscht und Präsident Amadou Toumani Touré gestürzt. Die Armee Malis zog sich anschließend weitgehend aus dem Norden zurück, was den Tuareg-Rebellen ein schnelles Vorrücken in die wichtigsten Städte des Gebietes ermöglichte.
Tuareg-Gebiet Azawad umfasst auch Teile des Nigers sowie Algeriens
Azawad nennen die Tuareg-Rebellen ihre Heimatregion, die sich in Mali vom Westen bis in den Norden erstreckt und auch Teile Nord-Nigers und Süd-Algeriens umfasst. Die Tuareg kämpfen für die Unabhängigkeit dieser Region. Das über mehrere Staaten verteilte Nomadenvolk der Tuareg hatte in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gewaltsam aufbegehrt. afp/dpa/AZ
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