Hamburger Bischöfin Jepsen tritt zurück
Die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen legt angeblich vorzeitig ihr Amt nieder. Damit zieht die 65-Jährige wohl persönliche Konsequenzen aus der Missbrauchs-Affäre in der Kirchengemeinde Ahrensburg.
Die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen legt angeblich vorzeitig ihr Amt nieder. Wie Bild.de berichtet, zieht die 65-Jährige damit persönliche Konsequenzen aus der Missbrauchs-Affäre in der Kirchengemeinde Ahrensburg.
Jepsen selbst hat für Freitagnachmittag 17 Uhr eine Pressekonferenz in Hamburg angekündigt.
Die Bischöfin war unter Druck geraten, weil sie bereits 1999 über die Vorfälle, in die zwei inzwischen pensionierte Pastoren verwickelt sein sollen, informiert gewesen sei. Die Bischöfin hatte dies bisher zurückgewiesen. Dass sie nun doch ihr Amt niederlege, sei unter anderem damit begründet, dass Jepsen zusätzlichen Schaden von der Nordelbischen Kirche abwenden wolle, hieß es aus Kirchenkreisen.
Noch am Freitagvormittag hatte die Nordelbische Kirchenleitung die Kritik an Jepsen zurückgewiesen. "Die Bischöfin hat damals getan, was ihr möglich war, und die anonymen Anschuldigungen dem Personaldezernat gemeldet", hieß es in einer Erklärung der Kirchenleitung.
Im März 2010 waren durch den Brief einer betroffenen Frau Vorwürfe bekannt geworden, dass es in der Jugendarbeit der Kirchengemeinde Ahrensburg in den 1970er und 1980er Jahren sexuelle Übergriffe auf Jugendliche gegeben habe. Das Kirchenamt leitete disziplinarrechtliche Ermittlungen gegen zwei Pastoren im Ruhestand ein.
Jepsen war am 4. April 1992 zur Bischöfin für den Sprengel Hamburg und damit zur weltweit ersten Frau in einem lutherischen Bischofsamt gewählt worden. 2002 wurde sie für weitere zehn Jahre darin bestätigt. ddp, afp
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