Brennelementekugeln aus Forschungszentrum Jülich vermisst
Brennelementekugeln aus Forschungszentrum Jülich werden vermisst. Die Regierung von Nordrhein-Westfalen vermutet sie in der Asse - der Betreiber bestreitet das.
Vermisste Brennelementekugeln. Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen vermisst laut dem Magazin Spiegel zufolge gut 2285 Brennelementekugeln. Diese sollen aus dem dem Forschungszentrum von Jülich stammen. Dies geht aus den Antworten auf eine kleine Anfrage der Partei der Grünen hervor, wie der Spiegel meldet.
Die Wissenschaftsministerin Svenja Schulze von Nordrhein-Westfalen geht laut dem Bericht davon aus, dass Brennelementekugeln "allem Anschein nach" im Forschungsbergwerk Asse in Niedersachsen gelandet seien. In dem Salzbergwerk durften jedoch lediglich schwach und mittelradioaktive Abfälle gelagert werden, keine Brennelemente aber.
Brennelementekugeln aus Forschungszentrum Jülich vermisst
Der Betreiber der Asse ist seit 2009 das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Ein Sprecher des BfS sagte am Sonntag, aus den Unterlagen des alten Asse-Betreibers, dem Helmholtz-Zentrum München, gehe nicht hervor, dass die jetzt vermissten radioaktiven Brennelementekugeln in dem Bergwerk Asse lagerten. "Es ist nicht nachvollziehbar, dass der Betreiber der Jülicher Anlage und die Landesaufsicht nicht Auskunft geben können, wo die abgebrannten Kernbrennstoffe verblieben sind", sagte der zuständige Sprecher weiter.
Hans Christian Markert, Atom-Experte der Grünen in Nordrhein-Westfalen, sprach von einem erschreckenden Beispiel dafür, "wie lax mit radioaktiven Stoffen hier umgegangen wurde". Nach seinen Berechnungen stecken in den vermissten Kugeln etwa 2,2 Kilogramm Uran 235 und 23 Kilogramm Thorium 232. Sollten die Brennelemente benutzt worden seien, käme dazu noch hochgefährliches Plutonium, erklärte er dem "Spiegel".
Die Diskussion ist geschlossen.