Rechercheverbund deckt Finanzgebaren von Politikern auf
Journalisten haben enthüllt, dass 35 amtierende und frühere Staatslenker sowie mehr als 330 Politiker und Amtsträger Vermögen intransparent angelegt haben.
Ein internationales Konsortium investigativer Journalisten hat erneut brisante Dokumente über das Finanzgebaren Hunderter Politiker und anderer Prominenter aus aller Welt zugespielt bekommen. Das berichteten am Sonntagabend Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR, die nach eigenen Angaben an der Auswertung des Datenlecks mitgewirkt haben. Demnach haben 35 amtierende und frühere Staatslenker sowie mehr als 330 Politiker und Amtsträger aus fast 100 Ländern Vermögen "mithilfe von intransparenten Trusts, Stiftungen und Briefkastenfirmen" angelegt. Die mehr als 11,9 Millionen Dokumente tragen den Namen "Pandora Papers".
"Pandora Papers" sind größtes Datenleak zu Geschäften in Steueroasen
Sie wurden den Angaben zufolge dem Internationalen Consortium für Investigative Journalistinnen und Journalisten (ICIJ) von einer anonymen Quelle zugespielt. Die geheimen Dokumente von 14 in Steueroasen tätigen Finanzdienstleistern reichen bis ins Jahr 2021, wie es weiter hieß. Die "Pandora Papers" seien damit das bislang größte Datenleck zu Geschäften in Steueroasen. In den vertraulichen Dokumenten fänden sich unter anderem auch Namen von prominenten Spitzensportlern und Firmenvorständen.
Ergebnisse der "Pandora Papers" wurden Sonntagabend weltweit veröffentlicht
An den "Pandora Paper"-Recherchen waren den Angaben zufolge Journalistinnen und Journalisten von 150 Medienorganisationen aus 117 Ländern beteiligt. Die Ergebnisse der Recherche wurden von Sonntagabend an weltweit veröffentlicht, wie es hieß.
Im Frühjahr 2016 waren durch ein internationales Journalisten-Konsortium die "Panama Papers" an die Öffentlichkeit gelangt. Dabei handelte es sich um Unterlagen der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca, die von Journalisten weltweit ausgewertet wurden. Aus ihnen ging hervor, dass zahlreiche Politiker, Sportler und andere Prominente Vermögen in Offshore-Firmen hielten. Durch die Enthüllungen gerieten Politiker, Geschäftsleute und Prominente unter Druck. (dpa)
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Hoffen wir, dass es nicht nur bei flotten Sprüchen bleibt - wie bisher?
Nur die ital. Mafia wäscht jährlich und - bekannterweise seit Jahrzehnten - so an die 30 Milliarden € im sicheren Deutschland, wo man - meine ich - ja auch noch mit dem Geldkoffern ein Wohnviertel aufkaufen und "entmieten" kann?
Gefühlt wird da wird mehr Aufwand mit Verkehrverstößen betrieben als wirklich gegen bandenmässig betriebene Kriminalität vorzugehen. Da spürt man halt harten Gegenwind von hochbezahlten Staranwälten und kann gefährlich und "karrierestörend" sein.
Und alle Beteiligten in diesen "Investitionsgeschäft" verdienen gut daran und es wird so manches Geldbündel unter dem Tisch - natürlich unversteuert - den Besitzer wechseln?
Und die in den Listen stehen, sollen dann die Vorbilder unserer Jugend sein, die schon froh sein müssen, wenn sie sich noch eine Wohnung mieten können - und noch weniger an Wohneigentum denken können.
Und wiedermal ein "Hoch" auf Whistleblower und gute Journalist*innen!
Andrerseits sind all diese Steuerhinterziehungen und Betrügereien nur möglich, weil manche Staaten und staatliche Stellen entweder korrupt oder unfähig sind. Es ist ein viel zu wenig bewegender Skandal, dass Deutschland bei der Geldwäscheaufklärung und -verhinderung im Ländervergleich sehr schlecht abschneidet und somit versagt.
Raimund Kamm