Risiko für Genmutationen steigt
Vor allem Akademikerinnen verschieben ihre Familienplanung immer mehr nach hinten. Bei Kindern spätgebärender Frauen treten allerdings einige genetisch bedingte Behinderungen wie Trisonomie oder Marfan-Syndrom überdurchschnittlich oft auf.
Als Spätgebärende gelten Frauen, die zum Zeitpunkt der Geburt das klassische Schwangerschafts- und Gebäralter zwischen 18 und 30 Jahren deutlich überschreiten.
Das Phänomen der Spätgebärenden hat sich in jüngster Zeit deutlich intensiviert. Immer mehr Frauen, gerade Akademikerinnen, verschieben wegen ihrer langjährigen Ausbildungs- und Studienzeiten die Familienplanung immer mehr nach hinten, um durch Schwangerschaft, Geburt und Kindererziehung in ihrer Karriereplanung nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Bei Kindern spätgebärender Frauen treten allerdings einige genetisch bedingte Behinderungen wie Trisonomie oder Marfan-Syndrom überdurchschnittlich oft auf. Ein Grund dafür ist, dass die Eizellen der Frau nicht stets neu gebildet werden, sondern zum Zeitpunkt ihrer eigenen Zeugung und Embryonalentwicklung im Eierstock angelegt und unveränderlich bis zu ihrem eigenen Tod bestehen bleiben, unabhängig davon, ob sie gebärt oder nicht.
Von einer Trisomie spricht man, wenn wegen einer unüblichen Reifeteilung von Eizelle oder Spermium ein Chromosom oder ein Teil eines Chromosoms dreifach ( trisom) statt zweifach ( disom) in allen oder einigen Körperzellen vorliegt. Das Vorliegen einer Trisomie bewirkt häufig z.B. Organfehlbildungen und eine eingeschränkte kognitive Leistungsfähigkeit.
Das Marfan-Syndrom wiederum manifestiert sich in der Feinstruktur des Bindegewebes (der Mikrofibrillen). Das Bindegewebe ist also fehlerhaft aufgebaut, was unter anderem zu Herzklappenfehlern, Aufspaltungen der Aortenwand, Augenkrankheiten wie Grünem oder Grauem Star, Spinnenfingrigkeit, Muskelhypotrophie oder Lungenschäden führen kann.
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