IS-Kämpfer dringen weiter in Kurdengebiet vor
Der Vormarsch der IS-Kämpfer im Norden Syriens geht offenbar ungebremst weiter. Laut Aktivisten hat der Islamischer Staat inzwischen 60 Dörfer binnen 48 Stunden erobert.
Die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) hat nach Angaben von Aktivisten ihre Offensive in den syrischen Kurdengebieten fortgesetzt. "In den letzten 48 Stunden haben sie 60 Dörfer erobert, davon etwa 40 allein im Lauf des Freitags", sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman. Die kurdischen Kämpfer seien den radikalsunnitischen Milizionären unterlegen und führten ein Rückzugsgefecht, sagte Rahman.
Die IS-Offensive auf die Kurden-Stadt Ain al-Arab unweit der Grenze zur Türkei hat einen Flüchtlingsstrom ausgelöst. Die türkischen Behörden hatten sich zunächst geweigert, die syrischen Kurden ins Land zu lassen. Nach Protesten ließ die türkische Regierung am Freitag rund 3000 Menschen passieren, die sich seit Donnerstag am mit Stacheldraht bewehrten Grenzzaun gesammelt hatten.
In den Wirren des seit mehr als drei Jahren andauernden syrischen Bürgerkriegs haben die Kurden in den von ihnen bewohnten Gebieten im Nordosten des Landes eine weitgehend selbst regierte Region errichtet. Diese mussten sie wiederholt gegen Attacken der IS-Milizionäre verteidigen. afp
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