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Islamismus
17.10.2017

Warum uns der Terror in Somalia angeht

Anschlag in Mogadischu: „Frage der Zeit, bis wir auf unseren Straßen Terror erleben.“
Foto: Mohamed Abdiwahab, afp

In Mogadischu sterben 300 Menschen beim brutalsten Anschlag der vergangenen zehn Jahre. Die Gewalt gilt als regionales Phänomen. Doch das halten Experten für einen gefährlichen Trugschluss

Als Direktor des Medina-Krankenhauses, einem der größten Krankenhäuser Mogadischus, ist Mohamed Yusuf Hassan Bilder des Terrors gewöhnt. Doch der Anschlag vom Samstag, bei dem nach Angaben der Rettungskräfte mindestens 300 Menschen starben, traumatisierte auch ihn. „Es ist unglaublich, was passiert ist“, sagte Hassan, „ich habe so etwas noch nie erlebt, unzählige Menschen verloren ihr Leben. Körper sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.“

Fast hundert Verletzte sind allein in seinem Krankenhaus, Hassan fürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter ansteigen wird. Am Samstag war eine auf einem Lastwagen geladene Bombe vor einem Hotel der Hauptstadt explodiert, in dessen Nähe sich viele Regierungsbüros befinden. Bekannt hat sich bislang niemand zu dem Anschlag, doch die Regierung hält es für wahrscheinlich, dass die radikalislamische Organisation Al-Shabaab verantwortlich ist. Es wäre das schwerste Verbrechen in der zehnjährigen Geschichte der Terroristen.

Immerhin kurz richtet sich damit der Blick der internationalen Gemeinschaft auf den Konflikt in Somalia. Er gehört zu den brutalsten und gleichzeitig am meisten ignorierten der Welt. Die Al-Shabaab-Führung wehrt – mit Ausnahme einer kleinen Splittergruppe in Puntland – bislang konsequent die Avancen des Islamischen Staates ab, was wohl erklärt, warum bislang nur wenige westliche Einrichtungen Ziele der Anschläge waren.

Die Attacken der somalischen Terroristen konzentrieren sich im Wesentlichen auf staatliche Einrichtungen des eigenen Landes oder auf das benachbarte Kenia, seit es im Jahr 2011 Truppen in den Kampf gegen die Islamisten schickte. Aber das mit ungeheurer Wucht: 300 Tote, das sind mehr als bei den Anschlägen von Paris, Nizza, Barcelona und Berlin zusammen. Auf deutschen Facebook-Profilen vermeldet trotzdem kaum jemand: „Ich bin Mogadischu.“

Der Grad der kollektiven Anteilnahme hängt nicht zuletzt vom eigenen Gefühl der Bedrohung ab, und da fühlt sich ein Angriff in europäischer Nachbarschaft näher an als an der Ostküste Afrikas. Hinzu kommt, dass Al-Shabaab längst nicht mehr so viel Territorium kontrolliert wie noch vor einigen Jahren, als es Teile Mogadischus sowie andere Großstädte beherrschte. Zu unterschätzen ist die Organisation unabhängig von dem verheerenden Anschlag am Samstag dennoch nicht. Sie agiert nach wie vor in einem gescheiterten Staat. Der Truck musste auf seinem Weg zu seinem Anschlagsziel mehrere Checkpoints passieren. Die Tatsache, dass er nicht aufgehalten wurde, deutet auf das Versagen der somalischen Soldaten hin. Sowohl die Armee als auch die Regierung werden von einem Richtungsstreit geschwächt.

Besonders in ländlichen Regionen im Süden Somalias kontrolliert Al-Shabaab wieder zunehmend Territorium, in der vergangenen Woche gelang sogar die Eroberung der nur 50 Kilometer von Mogadischu entfernten Stadt Bariire. Die Organisation scheint neue Stärke gefunden zu haben, die Intensität und der Organisationsgrad der Anschläge hat deutlich zugenommen. „Wir dürfen angesichts der Ereignisse in Somalia nicht wegschauen“, sagt der Ostafrika-Experte Rashi Abdivon, „sie sind ein klares Zeichen, dass Al-Shabaab keineswegs besiegt ist, sondern den Krieg entfacht.“

Die USA haben auf diese Entwicklung schon vor einigen Monaten reagiert. Präsident Donald Trump genehmigte zum ersten Mal seit 1994 den Einsatz amerikanischer Streitkräfte in Somalia und erklärte das Land zur „aktiven Kampfzone“. Das erweitert die Auswahl möglicher Ziele, selbst unter Inkaufnahme von Opfern in der Zivilbevölkerung. Im Mai war ein US-Soldat bei Kämpfen mit Al-Shabaab ums Leben gekommen. Auch in anderen, vom Terrorismus gefährdeten afrikanischen Ländern haben die USA ihr militärisches Engagement ausgeweitet. Kürzlich kamen fünf Soldaten bei Kämpfen mit Islamisten im Niger ums Leben.

Es ist bekannt, dass ausländische Terroristen in Somalia trainiert werden, sie stammten unter anderem aus England. Zwar wurden sie noch nicht für Anschläge in Europa eingesetzt, doch schon im Jahr 2012 warnte Jonathan Evans, der damalige Chef des britischen Geheimdienstes MI 5, dass Somalia zur neuen Brutstätte des internationalen Terrors werden könnte. Er bezeichnete es als „Frage der Zeit, bis wir auf unseren Straßen Terror erleben, der von jenen inspiriert wird, die heute an der Seite von Al-Shabaab kämpfen“.

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