Mehr Kinder bekommen Kinderzuschlag: Liegt das an der politischen Debatte?
Der Kinderzuschlag wird bekannter und beliebter: Das belegen aktuelle Zahlen der Familienkasse. Diese vermutet einen bestimmten Auslöser für den Anstieg.
Finanzielle Hilfen des Staats gibt es für Eltern in unterschiedlichster Ausführung. Egal ob Kindergeld oder Elterngeld: Diese Mittel sind populär und beliebt. Immer beliebter wird in den vergangenen Monaten offenbar der Kinderzuschlag, den es für Familien mit kleinem Einkommen zusätzlich zum Kindergeld unter bestimmten Voraussetzungen gibt. Geht es nach den neuesten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA), steigt dazu die Nachfrage. Woran das liegt, führt die Familienkasse der BA auf einen bestimmten Grund zurück. Welcher das ist und wie die aktuellen Zahlen aussehen, führt dieser Artikel näher aus.
Daten zum Kinderzuschlag: Wie viele Berechtigte gibt es?
Der Kinderzuschlag als Bonus zum Kindergeld, wenn dieses schlichtweg nicht reicht, um den gesamten Bedarf der Familie zu decken, gewinnt an Popularität. Weil viele Berechtigten bisher kaum etwas von der Möglichkeit wussten, den Kinderzuschlag beantragen zu können, möchte Familienministerin Lisa Paus (Grüne) die Kindergrundsicherung einführen. Durch diese sollen die staatlichen Leistungen für Kinder und Familien transparenter werden und vereinheitlicht sein.
Die aktuellen Monatszahlen der BA vom April zeigen, dass immer mehr Kinder den Kinderzuschlag bekommen. Erhielten in Deutschland noch zu Beginn des Jahres 2024 rund eine Million Kinder diese Form der finanziellen Hilfe. So stieg die Zahl in den Folgemonaten, bis sie schließlich im April auf 1,14 Millionen anwuchs. Die Anzahl der Familien mit Kinderzuschlag erreichte von 399.000 (Januar 2024) kommend nach dem ersten Quartal inklusive April 457.000. Prozentual gesprochen gab es demnach einen signifikanten Anstieg um 14,5 Prozent.
Mehr Kinderzuschlag: Politische Debatte als Auslöser?
Als Grund für den Anstieg macht die Familienkasse der BA "die öffentliche Debatte um die Kindergrundsicherung" fest. Das geht aus einem Bericht der Wirtschaftswoche hervor. So sei eine Begleiterscheinung dieser Diskussion, dass der Fokus vermehrt auf den Kinderzuschlag falle, der bisher von vielen Berechtigten nicht in Anspruch genommen wurde. Während der Kinderzuschlag schon jetzt eine wichtige Sozialleistung für Betroffene ist, handelt es sich bei der Kindergrundsicherung bisher lediglich um ein Vorhaben der Ampelkoalition für die Zukunft.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema hat zu diversen politischen Debatten geführt. Das sozialpolitische Vorhaben Kindergrundsicherung statt Kindergeld erregt Gemüter. Denn für die Umsetzung in die Praxis gibt es offenbar noch einige Fragen zu klären. Zeitliche wie finanzielle Argumente wurden von den Diskutanten ins Spiel gebracht. Auch die Jobcenter sehen diverse Schwächen bei den Plänen rund um die Kindergrundsicherung.
Übrigens: Kürzlich wurde zudem bekannt, dass sich mit Blick auf das nächste Jahr Familien wohl über die Erhöhung des Kindergelds freuen dürfen. Das ließ Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) verlauten.