Diese strengen Regeln gelten an Spaniens Stränden
Nicht rauchen, Abstand halten bei Strandspielen, Strandzeiten einhalten und worauf man noch achten soll - denn bei Verstößen gegen die Regeln drohen hohe Geldstrafen.
Wenn die Prognosen von Airlines und Veranstaltern eintreffen, dann wird es in diesem Jahr an Spaniens Stränden wieder voll. Die Menschen drängt es ans Meer und in die Sonne. Das freut nicht jeden: Bereits in den Jahren vor der Pandemie hatte sich abgezeichnet, dass die Hochburgen des Sonnenurlaubs Andalusien, Katalonien und Mallorca nicht mehr bereit waren, die Folgen des Massentourismus einfach zugunsten des Profits zu akzeptieren. Mallorca zog vor ein paar Jahren in Sachen exzessiven Strandverhaltens die Zügel an, andere Regionen folgten. Strandurlauber sollten also die folgenden Regeln kennen, sonst kann der Urlaub teuer werden.
Rauchverbot am Strand: Das ehemalige Rauchermekka Spanien hat seit langem eines der strengsten Anti-Nikotin-Gesetze Europas. Aber erst seit Ende 2021 ist es möglich, an vielen Stränden ein Rauchverbot durchzusetzen. Die Gemeinden können über die neue Müllverordnung das Qualmen am Meer untersagen mit der Begründung, dass Kippen-Wegwerfen verboten ist. Das hält nicht nur den Strand sauberer, sondern schützt vor allem die Natur: Dem Naturschutzbund zufolge verunreinigt ein Zigarettenstummel bis zu 1000 Liter Wasser. Bei Nichtbeachtung droht ein Bußgeld von bis zu 2000 Euro.
Abstand halten bei Ballspielen: Insbesondere an andalusischen Stränden wie zum Beispiel in Malaga dürfen Ballspiele jeglicher Art nur an bestimmten ausgewiesenen Abschnitten ausgeübt werden. Das ist nachvollziehbar, denn meist beanspruchen die Kleingruppen viel Raum. Aber auch für so einfache Vergnügen wie Beach Ball, das als einfaches „Paddle“-Spiel nur zu zweit gespielt wird, gibt es Vorschriften: Dabei müssen zu den umliegenden Strandbesuchern mindestens sechs Meter Abstand gehalten werden.
Strandzeiten einhalten: In ganz Spanien gibt es keine privaten Strände, jedem muss der Zugang zum Meer immer möglich sein. Das heißt aber nicht, dass einzelne Kommunen diesen Zutritt nicht zeitlich beschränken dürfen. An der hochfrequentierten Costa Blanca rund um Benidorm beispielsweise gibt es oft Zeitfenster, während derer der Strand geschlossen ist. Beschränkt wird der Besuch meist nachts von 23 bis 7 Uhr, damit das Meeresufer ungestört gereinigt werden kann. Zugleich ist die Strandsperrung auch eine Sicherheitsmaßnahme, denn zu diesen Zeiten ist natürlich keine Wasserwacht im Dienst.
Alkoholvorschriften beachten: Seit vielen Jahren versucht Mallorca den Sauftourismus zu unterbinden. Zwar ist Alkohol am Strand nicht ausdrücklich verboten, aber öffentliche Saufgelage, „botellones“ genannt, etwa am berüchtigten Ballermann an der Playa de Palma schon, und zwar seit 2019. Zudem wurde der Alkoholverkauf zeitlich limitiert, und All-inclusive-Hotels dürfen nicht mehr unbegrenzt kostenlose alkoholische Drinks ausschenken. Alkoholverbote am Strand gelten auch in Benidorm.
Strandkleidung nur am Strand erlaubt: Viele Touristen denken offenbar, sie könnten im sonnigen Süden quasi halb nackt durch die Stadt laufen. Barcelona gehörte zu den ersten Metropolen, die daran Anstoß nahmen. Bereits vor über zehn Jahren wurde deshalb verboten, mit nacktem Oberkörper oder im Bikini jenseits des Stadtstrands herumzulaufen. Wer vom Sonnenbaden am Meer kommt, muss sich seitdem etwas überziehen. Inzwischen gilt die gleiche Vorschrift auch auf Mallorca. Abseits des Strands, muss man sich eben etwas mehr bedecken. Was passiert, wenn sich jemand nicht daran hält? Beim ersten Mal gibt es eine Verwarnung, beim zweiten Mal drohen Geldstrafen bis zu 300 Euro.
Die Diskussion ist geschlossen.
Die Spanier können sichs erlauben. Wie lange noch?