Vogelbeobachtung: Was für eine hohe Diversity im Ammer-Delta
300 Vogelarten sind im Ammerdelta zu Hause. Eine schöne Radeltour führt meist am See entlang und kann mit Kloster Andechs kombiniert werden.
Soviel Diversity gibt es selten. Und dies vor dem Hintergrund des nahen Alpenpanorama. Gleich 300 Vogelarten sind hier ständig oder mit „vorübergehendem Wohnsitz“ präsent: im „Naturschutzgebiet Vogelfreistätte Ammersee-Süd“. Das sich über 600 Hektar erstreckende Mündungsdelta der Ammer und sozusagen der südliche Auftakt des Ammersees.
Ein Juwel für Botaniker und insbesondere für Vogelfreunde. Mit ein wenig Glück wird man schon beim Parkplatz an der Ammerbrücke von kreisenden Weißstörchen oder Schwarzmilanen empfangen. Von hier aus beginnt der gut begehbare westseitige Dammweg raus zur Ammermündung. Entlang des Auenwaldes, vorbei am im Wind säuselnden Schilfmeer und an einem kleinen Binnensee. Alles erinnert ein wenig an eine venezianische Lagunenlandschaft. Nur der von Dießen herüberblickende Münsterturm bremst die Träume.
Bekassinen, Wiesenpieper & Co sind aber längst nicht alles. Über 60 Tagfalterarten sind hier heimisch, die Blumenvielfalt ist paradiesisch. Legendär sind die „Blauen Tage am See“. Schwertlilien färben das Delta lilablassblau. Gut, dass sich auch die ehrenamtlich amtierende „Schutzgemeinschaft Ammersee“ um diese ökologische Schatzkiste kümmert. Außerhalb der öffentlichen Wege besteht ein Betretungsverbot.
300 Meter langer Holzsteg zum Beobachtungsturm
Zumindest von Augsburg aus kann man gemütlich mit der Ammerseebahn nach Dießen fahren. Das Fahrrad darf mit. Vom Bahnhof Dießen aus ist man in knapp 45 Minuten – leider nicht direkt via Radweg – über Raisting und auf einem dort am Ortseingang abzweigenden Wirtschaftsweg (beschildert: „Fischen“) an der beschriebenen Ammerbrücke. Der direkte Weg (St. 2056 Dießen – Weilheim) ist für Radfahrer nicht geeignet.
Vorher aber kann man von einem über einen 300 Meter langen Holzsteg zu erreichenden Beobachtungsturm nahe des Parkplatzes Süd in Dießen die Deltalandschaft von oben genussvoll betrachten. Weiter in Richtung Fischen/Herrsching. Meist auf gekennzeichnetem Radweg entlang des oft freien See-Ostufers nach Herrsching mit seinem idyllisch platzierten Scheuermann-Schlösschen und mit der mit zehn Kilometern längsten Seepromenade Deutschlands. Arme Sylter!
Vorher können wir noch Kloster Andechs einen Besuch abstatten. Natürlich wegen des guten Bieres. Aber auch wegen der inneren Einkehr und der herrlichen Lage oberhalb des Sees. Komfortabel geht’s zurück nach Dießen: Über den See. Mit der Ammersee-Marine.
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Sauguad der Artikel! Bitte mehr davon, brauchen wir grad jetzt.