Abenteuer: Die Welt zu Gast bei Freunden

Schwabmühlhausen Die Welt ist ein Dorf, heißt es, seit moderne Medien wie das Internet dazu beitragen, dass Menschen rund um den Globus problemlos miteinander kommunizieren können. Peter und Kay Forewood wollten sich nicht auf die digitale Technik verlassen und sind stattdessen mit einer Harley Davidson, Baujahr 1993, vor 15 Jahren von Australien aus losgefahren.

Die Maschine ist das meistgereiste Fahrzeug der Welt: Bis 2008 hat sie sämtliche zu diesem Zeitpunkt existierenden 193 international anerkannten Länder sowie insgesamt 414 Länder, Staaten, Territorien, isolierte Parzellen, Atolle und umstrittene Gebiete bereist.

Unterwegs sind Einladungen zum Übernachten beliebt, weil sie das Reisebudget schonen. Und weil die Welt tatsächlich klein ist, kennen sich Weltenbummler – oder geben zumindest Adressen weiter. Deshalb kamen die Forewoods vor 13 Jahren zum ersten Mal nach Schwabmühlhausen und nahmen bei Doris Wiedemann Quartier.

Seit die drei Kinder aus dem Haus sind, reist sie mit

Nun sind die beiden Australier wieder bei der engagierten Motorradreisenden eingekehrt, die bereits mehrere Bücher über ihre eigenen Touren geschrieben hat (wir berichteten). Eine gute Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, über Bekannte zu plaudern und die Adressen neuer Freunde weiterzugeben.

Mit 46 Jahren verkaufte Peter Forewood seinen Anteil an einem Tauch-Unternehmen in Townsville, Queenland, und fuhr mit seiner Harley los. Seit die drei Kinder der beiden aus dem Haus sind, begleitet ihn seine Frau Kay auf seinen Touren. Jedes Jahr verbringen die beiden Australier ein paar Monate zu Hause in Down Under. Den Rest der Zeit ist die Straße ihr Zuhause.

Über eine halbe Million Kilometer mit demselben Motor

540080 Kilometer hat die Harley Davidson von Peter und Kay Forewood bis August 2009 mit ein und demselben Motor zurückgelegt, um sämtliche 193, zu diesem Zeitpunkt international anerkannten Länder, zu besuchen.

Inzwischen haben die Forewoods einen neuen Motor in die Harley eingebaut, und ihre Reise wird weitergehen. Von Großbritannien aus werden sie in die USA fliegen. Nach Nord- und Südamerika steht Südafrika auf ihrem derzeitigen Fünfjahresplan. Außerdem fehlt der inzwischen neu gegründete Südsudan noch auf ihrer Liste der besuchten Länder – ein weiteres Ziel.

Aber die beiden wissen: Leben ist das, was passiert, wenn man andere Pläne hat. In vielen Fällen sind ausgerechnet die Erlebnisse, die man nicht geplant hat, die besten. Und so vereinbarten die beiden Australier zum Abschied mit der Schwabmühlhausener Weltreisenden Doris Wiedemann, sich auf alle Fälle wiederzusehen: irgendwo und irgendwann. (wido)