Ordensmann wirkt ein Jahr als Diakon
Er fällt auf - nicht nur wegen seiner Körpergröße, sondern auch durch sein bodenlanges schwarz-weißes Ordensgewand. So ist es Frater Martin Grandinger auch gewohnt, dass Menschen oft hinter ihm herschauen oder für einen Moment erstaunt sind. Solange sie nicht unflätige Ausdrücke rufen - was auch schon vorgekommen ist - sei das ganz im Sinne des Ordens. "Es ist doch klar, dass wir auffallen und im positiven Sinne provozieren", sagt er unprätentiös und selbstsicher.
Priesterweihe wohl im Juni
Frater Martin kommt von der süddeutsch-österreichischen Provinz des Predigerordens, besser bekannt als Dominikaner (siehe Info). In der katholischen Pfarreiengemeinschaft absolviert er als Diakon auf dem Weg zur Priesterweihe, die voraussichtlich im Juni 2011 stattfindet, sein Pastoraljahr und gehört damit zum Team der Hauptamtlichen in der Pastoralarbeit. Er und seine Mitbrüder sehen es als Aufgabe an, erläutert Frater Martin, bei Menschen "die Ur-Sehnsucht nach der Wahrheit, nach dem Guten, nach der Liebe und Erfüllung hervorzurufen". Aufgabe als Dominikaner sei es, alle Menschen zu einem Leben in der Nachfolge Christi zu bewegen, das Wort der Bibel verkünden.
Martin Grandinger wurde 1983 in Erding geboren und kam mit zehn Jahren in das bekannte Musikinternat in Regensburg. Nach Abitur und Zivildienst studierte er Jura, mit regem Interesse, wie er erzählt. Doch da hatte er bereits Kontakte zu Dominikanern, die er vertiefte.
Schließlich trat er 2004 als Anwärter in den Orden ein, machte sein Noviziat in Worms und legte 2006 die zeitliche Profess ab. Erst dann studierte er Theologie, in Wien, Freiburg und Oxford. Fünf Jahre dauert das Studium normalerweise, Frater Martin schloss es bereits im Herbst 2010 ab und wurde dann zum Diakon geweiht.
In der Pfarreiengemeinschaft übernimmt er Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen, berichtet Frater Martin, "nicht zuletzt aber lerne ich die verschiedenen Facetten des Gemeindelebens kennen, auch wenn das später für mich als Ordensmann wohl kein Arbeitsfeld sein wird." Denn die Gemeinschaft im Orden und auch der feste Tagesablauf dort sind ihm sehr wichtig.
Pfarrjungend beeindruckt ihn
In Königsbrunn lobt er den Vorteil einer Stadt, die sich einen ländlichen Charakter bewahrt hat. Das wirke sich positiv in der Seelsorge aus, spürt er. Beeindruckt ist er vom Engagement der Pfarrjugend und den vielen Ministranten: "Dass es hier eine frohe Jugend gibt, die sich aber nicht nur bespaßen lässt, sondern Glaube lebt, das gefällt mir."
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