Torhüter Schäfer sucht das Gespräch mit den Fans
Raphael Schäfer ist eine Reizfigur beim 1. FC Nürnberg. Noch am Samstag stellte er sein Amt als Spielführer zur Verfügung. Nun sucht er das Gespräch mit den Anhängern.
Raphael Schäfer bleibt Kapitän des 1. FC Nürnberg. Nach der 0:3-Niederlage gegen den SC Freiburg hatte es Ärger um protestierende Ultra-Fans gegeben, deren Redeverbot für den Spielführer und seine daraufhin wütend weggeworfene Kapitänsbinde. Nun versucht der Bundesliga-Vorletzte eilends die Wogen zu glätten.
Schäfer will nun das Gespräch mit den Fans suchen
Am Sonntagabend veröffentlichte der Verein auf seiner Internetseite ein Interview mit Schäfer, in dem der Torhüter von einem „riesengroßen Fehler“ spricht: „Ich dachte in dem Moment, wenn die Gruppierung mich nicht mehr als Kapitän akzeptiert, will ich es auch nicht mehr sein. Ich habe überreagiert“, wird Schäfer darin zitiert. Der Torhüter hatte zu den nach der Partie protestierenden Nürnberger Anhängern sprechen wollen, Vertreter der Ultras hatten das aber abgelehnt. Daraufhin hatte Schäfer auf dem Weg in die Kabine seine Kapitänsbinde auf den Rasen geworfen. Nun will er auch mit dem harten Kern dieser Fangruppe das Gespräch suchen.
Die Mannschaft steht hinter Raphael Schäfer
„Viele Vereine würden sich freuen, wenn ein Bruch entsteht, um einen Vorteil daraus zu ziehen“, sagt er in dem Interview weiter. Es komme nun darauf an, zusammenzurücken. Bereits am Sonntag hatte die Nürnberger Mannschaft ihrem Spielführer das Vertrauen ausgesprochen. Der 34-Jährige war vor der Saison von den Mitspielern als deren Sprachrohr gewählt worden.
Warum ausgerechnet Schäfer für einige Fans eine Reizfigur ist, darüber wird indes nicht nur in Nürnberg gegrübelt. Schäfer hatte nach der 0:1-Derby-Niederlage gegen Greuther Fürth in der vergangenen Saison geäußert, der Klassenerhalt sei für ihn persönlich wichtiger. Das freilich passte einigen Ultra-Fans nicht ins Weltbild. Schäfer bekam Drohanrufe und musste seine Telefonnummer wechseln.
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