Finale furioso
Am Ende einer erfolgreichen Saison stehen zwei deutsche Männer auf dem Podium. Einmal mehr führte aber kein Weg am überragenden Skijäger des Winters vorbei
Am Ende des kräftezehrenden Biathlon-Winters jubelten Arnd Peiffer, Benedikt Doll und Denise Herrmann noch einmal über Podestplätze, bei Laura Dahlmeier war hingegen „der Akku leer“. Beim Weltcup-Finale in Oslo setzten Peiffer und Doll als Zweiter und Dritter im Massenstart am Sonntag den Schlusspunkt einer starken deutschen Saison. Einen Tag zuvor hatte Weltmeisterin Herrmann als Verfolgungszweite am Holmenkollen für ein Highlight gesorgt, im Jagdrennen stand auch Peiffer als Dritter auf dem Podium.
„Ich bin froh, dass ich die Saison so abschließen konnte. Ich habe das Bestmögliche für mich herausgeholt“, sagte Peiffer nach seinem sechsten Podestplatz in diesem Winter. Der 32-Jährige aus dem Harz blieb genau wie Dominator Johannes Thingnes Bö ohne Schießfehler, der Norweger sicherte sich seinen historischen 16. Saisonsieg. Doll musste an seinem 29. Geburtstag zwar zweimal in die Strafrunde, befand nach 15 Kilometern aber: „Ich hatte heute was vor und es ging auf. Damit bin ich sehr zufrieden.“
Das war auch Herrmann nach der Verfolgung, ein vierter Platz im Massenstart zum Abschluss konnte der Sächsin die Laune nicht mehr verderben. „Es ist alles so gut gelaufen, das war einfach eine richtig gute Saison“, sagte die 30-Jährige.
Doppel-Olympiasiegerin Dahlmeier gingen nach schweren Monaten hingegen die Kräfte aus. „Man hat gemerkt, dass die Erholung in den letzten Tagen nicht mehr so da war und mir hintenraus die Körner fehlen“, sagte die 25-Jährige. Vor zwei Jahren hatte sie in Norwegen noch den Gesamtweltcupsieg gefeiert. Mit vier Schießfehlern wurde die siebenmalige Weltmeisterin im großen Massenstart-Finale 16. und landete weit hinter Siegerin Hanna Öberg.
Während sich die Italienerin Dorothea Wierer bei den Frauen und Bö bei den Männern jeweils erstmals den Sieg im Gesamtweltcup sicherten, beendete das deutsche Team die Saison mit 33 Podestplätzen im Weltcup und bei der WM – dabei gab es sechs Siege. Highlights waren die WM-Titel für Herrmann und Peiffer in Östersund.
„Wir sind ein sehr starkes Team, denn es standen fünf verschiedene Mädels auf dem Podest“, sagte Herrmann zu den Erfolgen der Frauen. Sie selbst holte in Schweden einen kompletten Medaillensatz und wurde etwas überraschend die erfolgreichste deutsche Skijägerin. Zehn Rennen verpasste dagegen Dahlmeier, der viele gesundheitliche Rückschläge zu schaffen machten. Die 20-malige Weltcupsiegerin kam nicht wie in den Jahren zuvor in Form, trotzdem gewann sie bei der WM zweimal Bronze. Eine Woche später in Oslo war „der Akku wie bei vielen anderen leer“. Die Garmisch-Partenkirchenerin sehnt sich jetzt nach Ruhe und will in den kommenden Monaten über die Fortsetzung ihrer Karriere entscheiden.
Auch die Männer blicken auf einen starken Winter zurück, im Gegensatz zu den Frauen sicherten sich die bei der WM auch eine Staffelmedaille und feierten Silber. „Unterm Strich passt das absolut und wir können mit der Saison zufrieden sein“, sagte Peiffer. (dpa)
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