Deutschlands Frauen siegen 4:0
Die deutsche Frauen-Elf hat bei derFußball-EM in Finnland die erste Hürde auf dem Weg zurTitelverteidigung mit Bravour genommen.
Tampere (dpa) - Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat bei derFußball-Europameisterschaft in Finnland die erste Hürde auf dem Weg zurerfolgreichen Titelverteidigung mit Bravour gemeistert.
In derNeuauflage des EM-Finals von 2005 besiegte die Mannschaft von TrainerinSilvia Neid vor rund 7500 Zuschauern in Tampere den Erzrivalen Norwegendank später Tore leicht und locker mit 4:0 (1:0). Linda Bresonik(33./Foulelfmeter), Fatmire Bajramaj (90./90.+4) und Anja Mittag(90.+2) bescherten dem zweimaligen Weltmeister die ersten drei Punktein der Gruppe B.
"Wir waren klar besser", meinte Neid, die nachdem Schlusspfiff sichtlich geschafft war. "So schlimm habe ich es nochnie erlebt", erzählte sie vom Auf und Ab der Schlussphase, in der "wirauch das 1:1 hätten kriegen können". Stattdessen schaffte ihreMannschaft durch drei Kontertore einen Kantersieg, der im 32. Duell den14. Erfolg (13 Niederlagen) gegen die enttäuschenden Skandinavierinnensicherstellte. Der Weltmeister von 1995 hatte viel Glück und konntesich bei Torhüterin Ingrid Hjelmseth bedanken.
Die deutscheMannschaft begann mit der erwarteten Startformation. Für WeltmeisterinSimone Laudehr, die nach einer Bänderverletzung im Knie nochTrainingsrückstand aufweist, rückte die 19-jährige Kim Kulig vomHamburger SV ins defensive Mittelfeld. Das Abwehrzentrum bildetenAnnike Krahn und Ariane Hingst. Doch die Defensive war über weiteStrecken beschäftigungslos, weil der sechsmalige Europameister dieNorwegerinnen von Beginn an in der eigenen Hälfte einschnürte undAngriff um Angriff startete.
"Wir wollen unbedingt mit einem Siegin die EM starten", hatte Neid zuvor als Parole ausgegeben. Und ihrTeam setzte die offensive Vorgabe engagiert und konzentriert um: Schonin der 3. Minute setzte Stürmerin Inka Grings einen Schuss knapp nebendas Tor. Kurz darauf ließ Torhüterin Ingrid Hjelmseth - nach demRücktritt von Bente Nordby und der Verletzung von Erika Skarbö dieNummer drei in Norwegen - einen Knaller der starken Melanie Behringernach vorn abprallen.
In der Schaltzentrale wechselten sich Kuligund Bresonik mit gefährlichen Vorstößen ab und suchten immer wiederselbst den Abschluss. Bresoniks Versuch aus der Distanz (18.) verfehltedas Ziel zunächst knapp. So dauerte es bis zur 33. Minute, bis derDuisburgerin die verdiente Führung gelang. Nach einem Schubser vonMaren Mjelde an Rekord-Nationalspielerin Birgit Prinz verwandelteBresonik den fälligen Strafstoß. Torfrau Hjelmseth, die bis zur Pauseweitere Großchancen der Flügelspielerinnen Kerstin Garefrekes (38.) undBehringer (45.+1) parierte und sich Bestnoten verdiente, war beimElfmeter zwar am Ball, konnte ihn aber nicht um den Pfosten lenken.
Aufder Gegenseite verlebte DFB-Torfrau Nadine Angerer einen ruhigenNachmittag bei sonnigem Wetter und angenehmen 20 Grad. Die nach demRücktritt einiger Routiniers stark verjüngte Elf von Bjarne Berntsen,der sein Amt als norwegischer Cheftrainer Ende September nachUnstimmigkeiten aufgibt, war der DFB-Elf auch nach dem Wechsel in allenBelangen unterlegen.
Einziges Manko des Titelverteidigers war dieChancenauswertung. Erst als das Spiel schon fast zu Ende war, gab esein Schützenfest durch die drei Treffer von Barajmaj (2) und Mittag.Zuvor hatten Grings (57.), Garefrekes (59.) und Prinz (67.) selbstgrößte Chancen nicht nutzen können. Gleichwohl stand unter dem Strichwie vor vier Jahren ein souveräner Starterfolg (damals 1:0) desdeutschen Teams, das noch nie ein EURO-Auftaktmatch verloren hat undnun seit 21 EM- Spielen in Serie ungeschlagen ist.
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