Es geht auch um Hörgls Job
Dass es in diesen Tagen für Rainer Hörgl nicht nur um Punkte, sondern wohl auch um seinen Arbeitsplatz geht, ist ein offenes Geheimnis. Der Druck ist also groß vor der Partie gegen Osnabrück, bei der der FCA auf Abwehrspieler Sören Dreßler verzichten muss.
So richtig glücklich sah Roland Benschneider gestern nach dem Training nicht aus. Schnellen Schrittes verließ der Fußball-Profi des FC Augsburg das Traingsgelände des Zweitligisten. Dabei darf sich der hochgewachsene Abwehrspieler eigentlich als der große Gewinner des gestrigen Tages fühlen. Denn nach der Verletzung von Sören Dreßler wird Benschneider heute (Anpfiff 17.30 Uhr) von Beginn an gegen den VfL Osnabrück spielen.
Mit sieben Stichen musste Dreßler am Freitag über dem rechten Auge genäht werden, einen Einsatz wollte er heute nicht riskieren. Benschneider, zuletzt nicht mehr berücksichtigt, darf wieder ran, doch gesprächig war er deswegen nicht: "Kein Kommentar."
Beim FCA liegen die Nerven nach vier Punkten aus sechs Spielen zwar nicht blank, doch nach der 2:4-Niederlage in Gladbach ist schnell wieder Ernüchterung eingekehrt. Der Bundesliga-Absteiger war einfach eine Nummer zu groß, und wer nach Platz sieben in der Vorsaison davon träumte, mit den Großen der Liga auf Augenhöhe spielen zu können, dem wurden am Freitag die Augen geöffnet.
"Gladbach war einfach eine andere Welt. Vom Stadion, vom Umfeld und diesmal auch von der Leistung", gestand Trainer Rainer Hörgl ein und schloss damit die Akte Gladbach und öffnete die Klade mit der Aufschrift VfL Osnabrück. Dort stehen hinter den Nominierungen von Patrick Mölzl (leichte Oberschenkelverhärtung) und Imre Szabics (Sehnen-Entzündungen) noch leichte Fragezeichen. Doch beide sollen unbedingt spielen, denn mit einem Sieg gegen den Aufsteiger soll, besser gesagt muss, der FCA den Umschwung einleiten. "Drei Punkte würden uns guttun", sagt Rainer Hörgl. An eine Niederlage denkt er nicht. "Wir sind absolut heiß wie vor dem Spiel gegen Wehen."
FC Augsbrug: Ein offenes Geheimnis
Dass es in diesen Tagen aber nicht nur um Punkte, sondern wohl auch um seinen Arbeitsplatz geht, ist ein offenes Geheimnis. Ein Sieg gegen Osnabrück und ein Sieg am Freitag in Paderborn, und schon würden die schwelenden Trainerdiskussionen schnell erstickt.
Dass weiß auch Routinier Lars Müller: "Gegen Osnabrück müssen wir gewinnen, alles andere zählt nicht", sagt der Ex-Bundesliga-Profi. "Jetzt haben wir noch die Möglichkeit, frühzeitig alles zu relativieren. Nutzen wir diese Möglichkeiten nicht, bleiben wir bis zum Winter hinten drin."
Ob dann der Trainer immer noch Rainer Hörgl heißen würde, ist wohl kaum anzunehmen. Doch das war am Montag (noch) kein Thema.
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