Hoeneß-Machtwort - Dzeko: Drohe nicht dem Verein
Going (dpa) - Der Verbleib von Edin Dzeko und Zvjezdan Misimovic beim VfL Wolfsburg scheint durch das Machtwort von Manager Dieter Hoeneß zwar geklärt, Zündstoffpotenzial ist dennoch weiterhin vorhanden.
"Wir haben beschlossen, die immer wieder aufkommenden Spekulationen zu beenden. Sowohl Edin Dzeko als auch Zvjezdan Misimovic werden dem VfL Wolfsburg erhalten bleiben, egal welche Angebote noch kommen", teilte Hoeneß im Trainingslager des Fußball-Bundesligisten im österreichischen Going mit und schob damit allen Gerüchten einen Riegel vor.
Torjäger Dzeko hatte mehrfach erklärt, den Verein trotz eines laufenden Vertrages wechseln zu wollen. "Man wird sehen, wie ich spiele, wenn ich bleiben muss", zitierte die "Bild" den Bosnier. Der stellte per Vereins-Mitteilung aber klar: "Es ist überhaupt nicht meine Art, dem Verein zu drohen. Ich wollte damit nur sagen, dass dies eine neue Situation für mich ist, die ich nicht kenne und von der ich deshalb nicht weiß, wie ich sie im Kopf verarbeite."
Dass er auch gut spielen kann, wenn sein Transferwunsch nicht erfüllt wird, hatte der Torjäger in der vergangenen Saison bewiesen, als er unbedingt zu seinem ausgemachten Lieblingsverein AC Mailand wechseln wollte. Der VfL sagte "nein" und der 24-Jährige wurde trotzdem mit 22 Toren Bundesliga-Torschützenkönig. "Alle Leute, die mich kennen, wissen ganz genau, dass ich auf dem Platz immer versuche, hundert Prozent Leistung zu geben", betonte Dzeko.
Zuletzt sollen sich Manchester City und Juventus Turin um die Dienste des Angreifers bemüht haben. Für eine Ablösesumme von 40 Millionen Euro hätte er bis zum 31. Mai Wolfsburg verlassen können. Doch die europäischen Top-Club meldeten sich nicht - auch jetzt liegen laut Hoeneß keine Angebote für die beiden Leistungsträger vor.
Dzekos Landsmann Misimovic wurde mit dem AC Florenz und Schalke 04 in Verbindung gebracht. Der Spielmacher gilt in der Branche als genialer Fußballer, der sich allerdings läuferisch und kämpferisch gerne zurückhält. Sein ehemaliger Trainer Felix Magath sagte einst, Misimovic brauche ab und zu einen Tritt in den "Allerwertesten", wollte den Mittelfeldspieler aber dennoch nach Gelsenkirchen holen.
Sollte es in der kommenden Saison beim VfL nicht nach Wunsch laufen, könnte beiden Profis möglicherweise eine mangelnde Einstellung unterstellt werden. Manager Dieter Hoeneß sieht die Berufsauffassung der beiden Stars nach seinem Machtwort aber nicht als Problem an. "Ich bin überzeugt, dass dies keinerlei Auswirkung auf die Leistung von Edin und 'Zwetschge' haben wird. Das sind zwei exzellente Fußballer und anständige Kerle, beide arbeiten sehr gut im Training", betonte Hoeneß.
Er hatte auch auf Drängen des neuen Trainers Steve McClaren die Offensive im Wechseltheater gesucht. "Wir wollten nicht, dass diese Spekulationen zum Endlosthema werden und noch näher an den Saisonstart heranrücken. Es hat keinen Sinn, sich ständig im Kreis zu drehen", begründete Hoeneß. Ob damit auch Ruhe bei den "Wölfen" einkehrt, bleibt allerdings abzuwarten. Für genügend Zündstoff sollte in der Autostadt Wolfsburg gesorgt sein.
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