Magath bleibt hart: Kaum Mitleid mit Profi Streit
Gelsenkirchen (dpa) - Felix Magath hat nur wenig Mitleid mit Fußball-Profi Albert Streit. "Einen Spieler zu bespucken ist natürlich nicht in Ordnung, aber der Ärger der Fans ist verständlich", sagte der Trainer des Bundesligisten FC Schalke 04 der Tageszeitung "Welt".
Streit habe durch seine Äußerungen, seinen Vertrag zur Not aussitzen zu wollen, den Unmut auf sich gezogen. "So etwas kann nicht sein. Was nun passiert ist, muss er selbst verantworten. Er hat sich ungeschickt verhalten und geäußert und die Fans auf die Palme gebracht."
Der von Magath suspendierte und in 2. Mannschaft beorderte 29 Jahre alte Mittelfeldspieler war beim Spiel der Schalker Amateure gegen Waldhof Mannheim (0:1) in Wanne-Eickel von Fans beschimpft und bespuckt worden. "Das war einfach nur asozial", hatte Streit geklagt. Er habe sich "wie ein Verbrecher, wie ein Krimineller" behandelt gefühlt. "Ich muss das erstmal verdauen, ich bin unter Schock, was in den letzten Tagen passiert ist", sagte er dem Internetportal "Sport1.de". Wie es für ihn weitergeht, ließ Streit offen: "Ich muss erstmal schauen, wie der Verein reagiert."
Trotz der Suspendierung wollte Magath eine Rückkehr von Streit nicht kategorisch ausschließen: "Von meiner Seite aus gibt es immer einen Weg zurück. Das Thema ist erst dann erledigt, wenn der Spieler sich nicht ändert. Wenn er mir aber zeigt, dass er bereit ist, an sich zu arbeiten und etwas zum Erfolg der Mannschaft beizutragen, ist auch eine Rückkehr denkbar."
Magath hatte Streit vom Training der Profis ausgeschlossen. Er habe nicht mehr erkennen können, dass Streit "an die Leistungsgrenze gehen" wolle. Streit, der zum 1. Januar 2008 für rund 2,5 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt nach Gelsenkirchen gekommen war, hat noch einen Vertrag mit Schalke 04 bis 2012.
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