Noch kein Vertrag: Westermann reist HSV aber nach
Hamburg (dpa) - Wirrwarr um Westermann-Wechsel: Der Fußball-Nationalspieler wurde von dem Bundesligisten Hamburger SV bereits als Neuzugang auf seiner Homepage verkündet, obwohl der Vertrag noch nicht unterschrieben war.
Die entsprechende Meldung und ein Interview mit dem Nationalspieler nahm der Verein wenig später wieder von seiner Internetseite. Ein technischer Fehler soll für die Verwirrung gesorgt haben. "Wir haben uns zwar mit Heiko Westermann geeinigt, aber der Spieler hat noch letzte Details mit seinem Verein Schalke 04 zu klären", sagte HSV-Sprecher Jörn Wolf. Bereits am Abend des 21. Juli wurde Westermann im Trainingslager der Hanseaten im österreichischen Längenfeld erwartet. Den sportmedizinischen Check hatte Westermann bereits 24 Stunden zuvor erfolgreich absolviert.
Der Kontrakt, der eine Laufzeit von vier Jahren haben soll, war noch nicht unterschrieben, da verbreitete der Bundesliga-Siebte der vergangenen Saison unwissentlich ein Interview mit dem Neuzugang vom FC Schalke 04. "Der HSV ist ein geiler Club mit sehr vielen Fans, in einem geilen Stadion und einer schönen Stadt. Es spricht alles nur dafür, hierher zu kommen", ließ Westermann in dem Club-Interview wissen und posierte bereits auf Fotos in der Hamburger Innenstadt, an der Alster und vor dem Rathaus - in der Hand ein HSV-Trikot mit der Rückennummer vier.
Der 26-Jährige dürfte in der Innenverteidigung die Lücke neben Vize-Weltmeister Joris Mathijsen schließen, die Nationalspieler Jerome Boateng mit seinem Wechsel zum englischen Premier-League-Club Manchester City hinterlassen hat. "Ich war nie ganz abgeneigt, weil ich auf Schalke immer ein bisschen von einer zur nächsten Position gependelt bin. Hier werde ich als Innenverteidiger gebraucht. Das war der ausschlaggebende Punkt", betonte Westermann in dem zeitweise auf HSV-Homepage veröffentlichten Interview.
In 92 Bundesliga-Spielen für die "Knappen" hatte der Unterfranke zwölf Treffer erzielt. Bei S04-Coach Felix Magath hatte Westermann zuletzt aber keinen Stammplatz mehr in der Innenverteidigung. "Klar hätte ich nächstes Jahr gerne Champions League gespielt, aber die Perspektive in Hamburg ist ja so, dass wir dieses Ziel in den nächsten Jahren auch auf jeden Fall erreichen wollen", betonte Westermann, der auch im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden kann.
Wegen eines Kahnbeinbruchs im Sprunggelenk hatte der kopfballstarke Verteidiger seine Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Südafrika absagen müssen. "Mir geht es soweit ganz gut. Natürlich brauche ich noch ein paar Wochen bis ich bei 100 Prozent bin", sagte der 19-malige Nationalspieler.
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