Silke Rottenberg beendet ihre Karriere
Die ehemalige Welttorhüterin Silke Rottenberg vom Frauenfußball-Bundesligisten 1. FFC Frankfurt beendet aus gesundheitlichen Gründen zum 31. Dezember ihre lange Karriere.
"Ich hatte bei der Nationalmannschaft und bei vielen Vereinen eine tolle Zeit und werde dem Fußball erhalten bleiben, in welcher Form auch immer", sagte die 126-fache Nationalspielerin. Ihr Club wird die 36-jährige Sportsoldatin am Sonntag (11.00 Uhr) vor dem Punktspiel gegen den SC 07 Bad Neuenahr offiziell verabschieden.
"Silke Rottenberg hat weit über ein Jahrzehnt mit ihren großartigen Leistungen Geschichte im Weltfrauenfußball geschrieben", würdigte Frankfurts Manager Siegfried Dietrich die Torhüterin. Doch ist schmerzfreies Fußballspielen für Rottenberg nicht mehr möglich. Im Sommer ließ sie sich die gerissene Strecksehne im Großzeh operativ flicken, doch trotz harten Reha-Trainings blieben Probleme.
Mit der Verletzung stand die gelernte Zahnarzthelferin beim 3:2 im Finale des UEFA Women's Cup gegen Umea IK am 24. Mai 2008 noch 45 Minuten zwischen den Pfosten. Wenige Tage später feierte Rottenberg auch noch den Gewinn der deutschen Meisterschaft.
Der Sehnenriss war nicht die erste schwere Verletzung ihrer Karriere. Einen Kreuzbandriss im Januar 2007 überwand sie zwar schneller als erwartet, dennoch kostete ihr die Verletzung bei der Weltmeisterschaft in China den Stammplatz im Nationalteam.
Den zweiten WM-Gewinn erlebte sie deshalb nur als Vertreterin von Nadine Angerer von der Bank aus mit. Vier Jahre zuvor bei der WM in den USA war Rottenberg noch als weltbeste Torhüterin ausgezeichnet worden. Am 27. Mai 2008 bestritt sie ihr letztes Länderspiel gegen Wales (4:0).
Die Titelsammlung von Rottenberg ist reichhaltig. Neben den zwei WM-Gewinnen wurde sie dreimal Europameisterin und gewann zweimal Bronze bei den Olympischen Spielen. National feierte die Torhüterin ihren ersten Titel 1991 mit Grün-Weiß Brauweiler im DFB-Pokal. Hinzu kamen vier Meistertitel mit dem TSV Siegen und Frankfurt sowie zwei Siege im DFB-Pokal.
Neben dem Sport engagiert sich Rottenberg, die in Zukunft als WM-Botschafterin tätig sein wird, auch im sozialen Bereich. Unter anderem unterstützt sie die Aktion "Schule machen ohne Gewalt"
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