Trotz Tabellenführung: FCK bleibt auf dem Boden
Berlin (dpa) - Während für den Gegner die Sache bereits klar ist, hielten sich die Spieler des 1. FC Kaiserslautern nach dem Sprung an die Tabellenspitze weiter zurück.
Vom Aufstieg will beim Fußball-Zweitligisten aus der Pfalz noch niemand sprechen - auch nicht nach dem verdienten 2:0 beim 1. FC Union Berlin. "Das ist natürlich ein schöner Moment, aber wir bleiben auf dem Boden", sagte FCK-Trainer Marco Kurz. Schließlich seien erst 13 Spieltage absolviert, "nicht mehr und nicht weniger". Dabei hatten die "Roten Teufel" dem Aufsteiger souverän die Grenzen aufgezeigt. Das mussten auch die Hausherren anerkennen. "Lautern wird aufsteigen", sagte Union-Stürmer Karim Benyamina, und auch Berlins Coach Uwe Neuhaus meinte in Sachen Aufstieg: "Der Weg geht nur über Kaiserslautern."
Davon will man beim viermaligen deutschen Meister nichts wissen. An der Zielsetzung dürfe sich nichts ändern, sagte FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz und machte deutlich: "Wir wollen nach 30 Spielen die Chance auf die Plätze eins bis drei haben." Kuntz ist sicher: "Die Dämpfer werden noch kommen." Man sei aber auf einem guten Weg. "Wir machen im Moment gute Basisarbeit", betonte der Europameister von 1996.
30 Punkte aus 13 Saisonspielen können sich sehen lassen, die Tabellenführung ist für Trainer Kurz vor allem "der Lohn der harten Arbeit", aber der simplen wie unstrittigen Tatsache geschuldet, "dass wir teilweise besser sind als der Gegner und ein Tor mehr schießen". Die nächste Bewährungsprobe folgt für das junge Lauterer Team schon am 30. November, wenn der Tabellenzweite Arminia Bielefeld zum Gipfeltreffen in die Pfalz reist. "Das wird ein enormer Gegner, aber wir freuen uns", meinte Kurz.
Besser werden muss dann aber die Pfälzer Chancenverwertung - in Berlin musste der FCK nach der Führung durch Kapitän Martin Amedick (30.) vor allem nach der Pause zittern, ehe Erik Jendrisek (78.) den Sack zumachte. "Wir hätten direkt nachlegen müssen, dann wäre die Sache früher entschieden gewesen", wusste Torhüter Tobias Sippel, der mit einigen guten Paraden den Ausgleich verhinderte.
Dagegen ist der Höhenflug des Aufsteigers von der Alten Försterei nach der zweiten Pleite in Serie vorerst gestoppt, auch wenn das Spitzentrio der 2. Liga für die Berliner weiter auf Schlagdistanz bleibt. Der Traum vom Durchmarsch von der dritten Liga ins Fußball-Oberhaus ist zunächst der Realität gewichen, Clubchef Dirk Zingler kündigte bereits Neuzugänge im Winter an, um konkurrenzfähig zu bleiben. Benyamina antwortete auf die Frage, wie er die Pleite im Spitzenduell mit Lautern bewerte: "Wer hat gesagt, dass Union eine Spitzenmannschaft ist?"
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