Wie bereite ich das Haus auf Starkregen vor?
Zum Sommer gehören Unwetter und oft auch Starkregen. So kann man bei einer Wetterwarnung das Gebäude und sich selbst besser schützen.
Der Keller läuft voll, das Wasser steht im Flur: Das kann bei Starkregen schneller passieren, als man denkt.
Doch Sie können Ihr Gebäude bis zu einem bestimmten Grad - und das auch noch auf die Schnelle - vorbereiten und so bei einer Unwetterwarnung besser schützen. Darauf kommt es an:
- Rückstauklappen kontrollieren
Starkregen kann überall zum Problem werden, selbst am Hang und auf dem Berg. Denn zu viel Regen kann die Straßenkanalisation nicht aufnehmen. In der Folge drückt sich das Wasser durch die Abflüsse ins Haus. Eine Rückstauklappe, die mancherorts sogar vorgeschrieben ist, verschließt von unten die Rohre. Deren Funktionsfähigkeit sollte man bei einer entsprechenden Wetterwarnung noch mal überprüfen, rät das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).
- Problematische Stoffe vorrangig wegräumen
Vor allem gefährliche Stoffe und Chemikalien wie Benzin und Öl, Pflanzenschutzmittel, aber auch Farben sollte man aus den gefährdeten Räumen entfernen, so das BBK. Diese sollten nicht ins Wasser gelangen. Passiert das doch, muss die Feuerwehr zur Beseitigung anrücken. Daher muss auch der Tank für Heizöl gegen Auftrieb gesichert sein. Notfalls sollte er an der Wand verankert oder mit Ballast beschwert werden.
- Strom abschalten
In den Räumen, die am ehesten geflutet werden können, sollten elektrische Geräte und auch die Heizung vom Stromnetz genommen werden. Wenn der Ernstfall eintritt, den Sicherungsschalter für das gesamte Haus umlegen. Denn wenn es durch Wasser zu einem Kurzschluss kommt, ist das später beim Aufräumen eine tödliche Gefahr, so die Initiative Elektro+.
- Das Haus von außen absichern
Sandsäcke vor Türen, Fenstern und Schächten schützen bei geringen Überschwemmungen der Straßen das Haus. Auch Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon zum Abdichten tun gute Dienste. Wirkungsvoller sind mobile Schutzwände, die ohne größere Vorlaufzeiten vor die Eingänge eines Gebäudes gesetzt werden können.
- Notfallgepäck bereit halten
Es kann nicht schaden, Notgepäck mit den wichtigsten Dokumenten vorzubereiten. Grundsätzlich ist es auch sinnvoll, eine Liste des Eigentums zu erstellen, um der Versicherung Schäden später einfacher melden zu können.
Hilfreich sind Fotos vom Zustand des Gebäudes sowie der Einrichtung und - wenn noch vorhanden - Scans dazugehöriger Einkaufsbelege. Die Dateien können etwa in einem Online-Clouddienst gespeichert werden. Wer lieber Papierkopien behält, sollte diese idealerweise bei Verwandten oder Bekannten in anderen Orten lagern, damit sie bei einer Überflutung des Hauses nicht ebenfalls zerstört werden.
Was sich im Haus für den Ernstfall auch gut macht: Campingkocher, ein vom Stromnetz unabhängiges Radio, Taschenlampen mit Reservebatterien.
- Überflutete Räume nicht betreten
Solange das Wasser im Haus nicht die Bewohner bedroht, heißt es: Nerven bewahren und abwarten. Auf gar keinen Fall sollte man den Keller oder andere mit Wasser gefüllte Räume betreten, um schnell noch ein paar geliebte Sachen zu retten. Erst muss klar sein, dass die Hauptsicherung der Stromversorgung ausgeschaltet ist. In der Nähe überfluteter elektrischer Anlagen kann Lebensgefahr bestehen.
Wichtig: Wenn entsprechende Schutzeinrichtungen mit Wasser in Berührung gekommen sind, sind diese nach Angaben der Initiative Elektro+ meist nicht mehr wirksam - auch wenn sie sonst eigentlich vor einem elektrischen Schlag schützen.
(Von Simone Andrea Mayer, dpa)
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