Espressos überzeugen oft nur beim Geschmack
Er soll schmecken und eine leckere Crema haben: der Espresso. Öko-Test zeigt aber: Lässt man den Geschmack beiseite, wird es häufig bitter.
Zunächst die gute Nachricht für alle Espresso-Fans: Geschmacklich können die meisten gerösteten ganzen Bohnen, die es in den Läden zu kaufen gibt, überzeugen.
21 von 22 Produkten schmeckten den geschulten Prüfern in einer Untersuchung der Zeitschrift "Öko-Test" (Ausgabe 10/2019) gut oder sehr gut. Nur die dunkle Espresso-Röstung einer bekannten Kaffeehaus-Kette fiel hier durch: In der Sensorik war das teuerste Testprodukt mangelhaft.
Geschmack ist nicht alles
Doch Geschmack ist nicht alles. Die Tester schauten auch auf die Arbeitsbedingungen auf den Plantagen, die an die Erzeuger gezahlten Pfundpreise, das Verbot von Pestiziden beim Anbau sowie im Espresso enthaltene Schadstoffe. All das floss in die Gesamtnote ein - und viele Espressos überzeugten in mehrerer dieser Punkte nicht.
Letztlich blieben somit fünf Röstungen, die gut schmeckten und hinsichtlich Sozialstandards und Umweltgesichtspunkten überzeugen konnten - es handelt sich durchweg um Bio-Produkte. "Sehr gut" in der Gesamtnote war lediglich der Gepa "Bio Espresso Ankole" (Kilopreis 22 Euro). Vier weitere Bio-Espressos waren "gut", zwei "befriedigend".
Produkte ohne Bio-Siegel schneiden schlecht ab
Unter den nicht bio-zertifizierten Röstungen waren vier Eigenmarkenprodukte von Lidl, Aldi Nord, Aldi Süd und Edeka mit der Gesamtnote "befriedigend" noch am besten - der Kilopreis liegt hier jeweils bei sieben Euro. Sieben Produkte schnitten "ausreichend" ab, vier bewerteten die Tester mit "mangelhaft".
Was wurde kritisiert? In allen mangelhaften Produkten und in vier weiteren Espressos lag der Acrylamidgehalt mehr als 50 Prozent über dem EU-Richtwert. Also noch im vorgegebenen Rahmen, jedoch aus Sicht von "Öko-Test" zu hoch. Das führte zur Abwertung um zwei Noten. Der Stoff entsteht unter hohen Temperaturen beim Rösten und gilt als potenziell krebserregend.
Bezahlung der Bauern ist ein Problem
Soziale Mindeststandards wie das Verbot von Zwangsarbeit und Diskriminierung konnte nur die Hälfte der Kaffeehersteller belegen. Viele zahlen aus Sicht von "Öko-Test" zu wenig Geld pro Pfund an die Bauern. Eine Ernte-Vorfinanzierung, die den Erzeugern Sicherheit bietet, konnten etwa nur 6 der 22 Anbieter umfänglich belegen.
Eine gute Bezahlung sei aber wichtig, betonen die Tester. So sei Kinderarbeit oft eine Folge von Armut. Manche Siegel verbieten zwar "schlimme Formen" der Kinderarbeit, heißt es, also etwa Zwangsarbeit oder gesundheitsgefährdende Tätigkeiten. Sichergehen, dass bei der Ernte des Kaffees keine Kinder beteiligt waren, könne man laut "Öko-Test" aber nicht. (tmn)
Nachhaltiger Zähneputzen: 7 Dinge, die Sie wissen sollten
Zur täglichen Arbeit am Bildschirm: Welche Brille brauche ich?
Lässt ab Mitte 40 die Sehkraft nach, haben Beschäftigte zunehmend Probleme, wenn sie längere Zeit am Monitor arbeiten. Muss es dann gleich eine Gleitsichtbrille sein?
60/60-Regel und Mausohren: Was das Gehör von Kindern schützt
Von "Tatütata" auf der Straße bis zu "Boom!" im Computerspiel: Kinder und Jugendliche sind allerlei Lärm ausgesetzt. Wann der kritisch wird - und was Eltern tun können.
Psychotherapie: Welche Methode passt am besten zu mir?
Ängste, Depression oder psychosomatischen Erkrankung - eine Psychotherapie kann helfen. Aber wie findet man einen Therapeuten? Und welches Verfahren ist geeignet?
Mit Zuckerguss ins Wochenende
Jeden Freitag leckere Rezeptideen, Tipps und Tricks rund ums Backen.
Kostenlos Newsletter abonnierenFitness fürs Hirn: Wer mehr erlebt, erinnert sich besser
Vergesslichkeit nervt - aber wenn wir verstehen, wie das Gedächtnis funktioniert, können wir es trainieren. Ein Experte erklärt, worauf es dabei ankommt.
Wer sie braucht, wovor sie schützt: Fragen zur FSME-Impfung
Bald ist wieder Zeckenzeit - und Zecken können FSME übertragen. Vor dieser Form der Hirnhautentzündung kann eine Impfung schützen. Für wen ist sie sinnvoll?
Verdacht auf Demenz: 3 Tipps für den Termin bei Arzt oder Ärztin
Steckt hinter Vergesslichkeit im Alltag eine Demenzerkrankung? Das kann nur ein Arzt oder eine Ärztin feststellen. So bereiten sich Betroffene gut auf den Termin vor.