Psychische Leiden sind im Job oft ein Tabuthema
Berlin (dpa/tmn) - Psychische Leiden sind im Berufsleben immer noch eine heikle Angelegenheit. "Das wird oft noch als Tabuthema abgestempelt", sagte Susanne Wilhelmi vom BKK Bundesverband in Berlin.
Betroffene hätten es daher nicht leicht, das Thema bei der Rückkehr in den Job anzusprechen. Häufig werde im Betrieb dann mehr über sie geredet als mit ihnen. Psychische Probleme sind bei Beschäftigten keineswegs selten: Sie sind den Angaben nach die vierthäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Zehn Prozent der Ausfalltage sind demnach auf seelische Leiden zurückzuführen.
Für psychisch Erkrankte ist die Wiedereingliederung ins Berufsleben doppelt schwer: Nicht nur ihr Leiden macht ihnen dabei womöglich zu schaffen, sondern auch die Angst um ihren Ruf in der Firma. "Es erleichtert daher die Rückkehr in den Betrieb, eine Vertrauensperson in der Belegschaft zu benennen", riet Wilhelmi. Der Spitzenverband der Betriebskrankenkassen (BKK) koordiniert eine Kampagne des Europäischen Netzwerks für Betriebliche Gesundheitsförderung zum Thema.
Eine Vertrauensperson helfe, Rückkehrern die Unsicherheit zu nehmen. Denn vor dem ersten Arbeitstag nach einem psychisch bedingten Ausfall stellen sich viele Fragen: Wie werden die Kollegen reagieren? Was wissen sie schon? "Eigentlich dürften die anderen ja gar nichts über die Diagnose wissen", erklärte Wilhelmi. In der Praxis kann es aber sein, dass die Gerüchteküche bereits brodelt.
Wie viel Kollegen über das Leiden des Betroffenen erfahren, sollte ihm überlassen bleiben. "Es ist ja sonst unangenehm, wenn jedes Detail offengelegt wird", gab Wilhelmi zu bedenken. Im Gespräch mit dem Vorgesetzten über die Wiedereingliederung sollte aber offen mit der Krankheit umgegangen werden. "Da sollte das behandelt werden wie jede andere Krankheit." Denn es gehe um eine sachliche Analyse, wie sich der Einstieg in den Betriebsalltag erleichtern lässt. Das kann zum Beispiel beinhalten, dass Betroffene zunächst nur einige Stunden am Tag eingesetzt werden und die Arbeitszeit danach stufenweise ansteigt.
Kampagne "move europe": www.move-europe.de
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