Organspendeausweis: Das müssen Sie dazu wissen
Eine kleine Karte, hinter der eine große Entscheidung steht: Auf dem Organspendeausweis können wir festhalten, was nach dem Tod mit unserem Körper passieren soll.
Möchte ich meine Organe nach dem Tod spenden? Diese Frage kann ein flaues Bauchgefühl verursachen. Denn mit dem eigenen Sterben beschäftigt sich niemand gern.
Es lohnt aber, eine Entscheidung in Sachen Organspende zu treffen - alleine schon mit Blick auf die Liebsten. Denn für Angehörige ist es eine große Entlastung, wenn sie den Willen Verstorbener kennen, so die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO).
Drei Fragen und Antworten zu dem kleinen Kärtchen:
Wo bekomme ich einen Organspendeausweis?
Wer ohnehin in der Arztpraxis oder in der Apotheke ist, kann dort nach einem Ausweis fragen. Man kann ihn aber auch kostenlos unter organspende-info.de bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bestellen.
Legt man nicht so viel Wert auf ein festes Kärtchen, lädt man sich den Organspendeausweis dort einfach als PDF-Dokument zum Ausdrucken herunter. Übrigens: Laut der BZgA reicht es theoretisch sogar aus, seine Wünsche zur Organspende formlos auf einem Blatt Papier festzuhalten.
Die Entscheidung zur Organspende dem Testament beizufügen, ist hingegen keine gute Idee. Denn wenn das Testament nach dem Tod geöffnet wird, ist es für eine Organentnahme zu spät, so die BZgA.
Was kann ich beim Ausfüllen falsch machen, sodass der Ausweis am Ende nicht gültig ist?
"Wenn sich die Angaben widersprechen oder nicht ersichtlich wird, was der Wille der verstorbenen Person war, ist der Organspendeausweis nicht gültig", so Prof. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der BZgA. "In diesem Fall kommt es nicht zu einer Organspende."
Auf dem Organspendeausweis sollte man daher nur eine einzige Auswahlmöglichkeit ankreuzen. Auch die Unterschrift darf nicht fehlen - erst sie macht den Ausweis rechtlich gültig. Der ausgefüllte Ausweis wandert dann am besten ins Portemonnaie, sodass man ihn im Alltag bei sich trägt.
Sollte ich im Urlaub meinen Organspendeausweis dabeihaben?
Ja, rät die BZgA. Wer richtig gut vorbereitet ist, nimmt sogar eine Variante in der Sprache des Urlaubslandes mit. Auf der Webseite der BzgA gibt es den Organspendeausweis in 29 Sprachen zum Download als PDF-Datei.
Hintergrund: Im Urlaubsland können die Gesetze zur Organspende ganz anders sein als in Deutschland, so die BZgA. Während man hierzulande nur als Organspender infrage kommt, wenn man zugestimmt hat, gibt es etwa in Frankreich, Spanien oder Italien die Widerspruchslösung. Dort ist man automatisch Spender oder Spenderin - sofern man nicht aktiv widersprochen hat.
Bei einem Todesfall im Ausland gilt das Gesetz des jeweiligen Landes. Und das laut BZgA ganz unabhängig davon, welche Nationalität die verstorbene Person hat.
Auch wer seine Organe nicht spenden möchte, sollte also im Urlaub einen Organspendeausweis dabeihaben, aus dem diese Entscheidung hervorgeht.
Übrigens: Eine Altersgrenze für Organspenderinnen und -spender gibt es nicht. Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation war die bislang älteste Organspenderin in Deutschland 98 Jahre alt. Ihre Leber konnte erfolgreich transplantiert werden, so die Stiftung.
Nachhaltiger Zähneputzen: 7 Dinge, die Sie wissen sollten
Psychotherapie: Welche Methode passt am besten zu mir?
Ängste, Depression oder psychosomatischen Erkrankung - eine Psychotherapie kann helfen. Aber wie findet man einen Therapeuten? Und welches Verfahren ist geeignet?
60/60-Regel und Mausohren: Was das Gehör von Kindern schützt
Von "Tatütata" auf der Straße bis zu "Boom!" im Computerspiel: Kinder und Jugendliche sind allerlei Lärm ausgesetzt. Wann der kritisch wird - und was Eltern tun können.
Zur täglichen Arbeit am Bildschirm: Welche Brille brauche ich?
Lässt ab Mitte 40 die Sehkraft nach, haben Beschäftigte zunehmend Probleme, wenn sie längere Zeit am Monitor arbeiten. Muss es dann gleich eine Gleitsichtbrille sein?
Mit Zuckerguss ins Wochenende
Jeden Freitag leckere Rezeptideen, Tipps und Tricks rund ums Backen.
Kostenlos Newsletter abonnierenFitness fürs Hirn: Wer mehr erlebt, erinnert sich besser
Vergesslichkeit nervt - aber wenn wir verstehen, wie das Gedächtnis funktioniert, können wir es trainieren. Ein Experte erklärt, worauf es dabei ankommt.
Wer sie braucht, wovor sie schützt: Fragen zur FSME-Impfung
Bald ist wieder Zeckenzeit - und Zecken können FSME übertragen. Vor dieser Form der Hirnhautentzündung kann eine Impfung schützen. Für wen ist sie sinnvoll?
Verdacht auf Demenz: 3 Tipps für den Termin bei Arzt oder Ärztin
Steckt hinter Vergesslichkeit im Alltag eine Demenzerkrankung? Das kann nur ein Arzt oder eine Ärztin feststellen. So bereiten sich Betroffene gut auf den Termin vor.