Erst ein Autor, dann ein Clown
Guido Kasmann begeistert Wertinger Grundschüler
Seit 20 Jahren erfindet er Geschichten – das ist sein Beruf – und aus den Geschichten werden Bücher. Guido Kasmann, Pädagoge und Kinderbuchautor, erklärte Schülern der dritten und vierten Klassen der Grundschule Wertingen nicht nur seinen Beruf in kurzen, einprägsamen Sätzen, sondern brachte auch seine Berufung in einer einstündigen Bücher-, Theater- und Musikvorstellung zum Ausdruck: Vorlesen, Erzählen, Vorspielen, Musik machen, ganz ohne großen Schnickschnack, dafür mit viel Staunen, Mitdenken und Mitfühlen. Für die Viertklässler ging es zunächst gedanklich in den Zirkus, dem Schauplatz seines neuesten Buches „Roberto und Sarah“. Die Schüler konnten ihre Ideen zum Zirkus einbringen. Sie wurden mitgenommen und lernten, durch ihre kindliche Fantasie unterstützt, Roberto kennen. „Roberto ist ein Zirkusclown, genau wie sein Vater. Eines Tages entdeckt er im Publikum ein Mädchen: Sarah. Nach der Vorstellung verabredet sich Roberto mit ihr.
Doch Roberto hat ein Geheimnis: Sein Clownsgesicht ist angeboren, er kann es sich nicht abschminken. Kann er das Sarah verraten? Vielleicht will sie ihn dann niemals wiedersehen. Da hat Roberto eine Idee“. An der Stelle endete die Erzählung, und der Autor präsentierte sich selbst als Clown, der mit den Kindern musizierte und zauberte. Der Wechsel vom Schauspieler zum Vorleser gelang durch das Herunterzählen von 3, 2, 1. Bei 0 stand Kasmann wieder als Autor vor den Kindern. Es folgten Textausschnitte aus seinem Buch, die die Gefühlswelt der Kinder ansprechen. Emotionale Momente zwischen Vater und Sohn, die auch mit den Erwartungen verbunden sind, der Familientradition als „geborener“ Clown zu folgen. Das ist sein Leben, das kann Roberto sehr gut. Aber dennoch. „Kann man jeden Tag lustig sein?“, war eine Frage, die zur Diskussion anregt. Und da gibt es schließlich noch dieses eine Mädchen. Was soll Roberto nur machen? Jeder konnte sich vorstellen, warum Clown Roberto sein Clownsgesicht außerhalb der Manege nicht mag, es sogar hasst. Herzklopfen und Zweifel zu haben, nicht einschlafen zu können, Ausreden erfinden zu wollen – das kennen auch einige Schüler, wenn man ihre Gesichtsausdrücke und ihre Zustimmung deuten mag. Ratschläge der Kinder an Roberto folgten prompt. „Er ist eben so“, sprach Kasmann schließlich aus, was die Kinder vielleicht schon längst dachten. Und es werden weitere Vorschläge gesammelt: Der Maulwurf kann nicht sehen, Hasen haben Schlappohren, Vögel haben Flügel – damit geben sie aber nicht an. Die Verschiedenheit wird zu etwas Besonderem. „Du bist, wie du bist und das ist gut! Und so wie du bist, bist du gut!“, sangen die jeweils zwei Klassen einer Klassenstufe im Chor mit. Eine gelungene Buchvorstellung, die auch dank des Elternbeirates, der einen Teil der Kosten übernahm, an der Grundschule Wertingen stattfinden konnte.
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